RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,2,1
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Karl nimmt am Tag nach Haralds Taufe mit seiner Mutter (Judith) und seinem Lehrer (pedagogus) an einer Jagdpartie des Hofes teil.
Überlieferung/Literatur
Ermoldus Nigellus IV, ed. Faral, Z. 2396-2415 S. 182/184. -- Vgl. BM2 830a.
Kommentar
Am Tag nach der Taufe (Ermoldus Nigellus IV, ed. Faral, Z. 2362 S. 180: alter namque dies) gingen die Teilnehmer zum Abschluß der Festlichkeiten auf die Jagd. Ermold schildert in einer langen, 20 Verse umfassenden Passage, wie Karl in Nachahmung seines Vaters selbst ein Tier jagen möchte und nur mit Mühe von seiner Mutter und dem pedagogus daran gehindert werden kann. -- Zum Datum, zu Ingelheim und zu Ermold siehe Reg. 3; zum Ort der Jagd Ermold, Z. 2366 S. 180. -- Zur Interpretation der Beschreibung des dreijährigen Karl im panegyrischen Gedicht Ermolds vgl. Staubach, Das Herrscherbild, S. 59f.; Godman, Poetry of the Carolingian Renaissance, S. 47; Ders., The poetic hunt, S. 587f.; Nelson, Charles the Bald, S. 79f. Bemerkenswert ist, daß der im allgemeinen gut unterrichtete Ermold (siehe voriges Reg.) einen Lehrer (pedagogus, Z. 2406) Karls erwähnt. Zur Ausbildung Karls vgl. McKitterick, Charles the Bald and his library, S. 29-31. -- Zur Repräsentationsfunktion der Jagd allgemein vgl. Jarnut, Die frühmittelalterliche Jagd; Rösener, Die Geschichte. -- Vgl. noch Simson, Jahrbücher I, S. 261; Zumthor, 1S. 44, 2S. 55f.; Boshof, Ludwig der Fromme, S. 63; Rösener, Der König als Jäger, S. 17; Scharff, Die Kämpfe, S. 126; Rösener, Die Geschichte, S. 94f.; Koch, Kaiserin Judith, S. 71, 76f.
Nachträge
Empfohlene Zitierweise
RI I,2,1 n. 4, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0826-06-25_1_0_1_2_1_4_4
(Abgerufen am 25.04.2024).