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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I

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Zollordnung, aufgenommen auf dem ding zu Raffelstätten (zwischen Traunmündung und Ens, damals wol noch, wie wenigstens früher auch Lorch, unmittelbar an der Donau, deren bett sich hier weiter nordwärts bis an den fuss der berge eingrub) durch die königsboten, den erzbischof Theotmar (Salzburg), den bischof Purchard von Passau und den grafen Otachar, die auf die allgemeinen klagen der Baiern über ungerechte bedrückung durch zoll und maut in der Ostmark vom könig abgeordnet wurden, um unter beiziehung des markgrafen Arbo auf grundlage der beeideten aussagen der edlen iener 3 grafschaften die zollstätten und zollsätze, wie sie zu zeiten Ludwigs, Karlmanns und der übrigen könige gewesen, festzustellen. Zollstätten: Rosdorf nach dem austritt der Donau aus dem Passauer wald (ietzt Landshag nw. Linz gegenüber Aschach), Linz, Eparesburg-Mautern: handelsleute: einheimische Baiern und Slaven (darunter vom Traungau), Rugen und Böhmen, Juden; handelswege: die Donau (erwähnt: navis legitima i. e. quam tres homines navigant c. 7) und die strata legitima über die Ens zur Url (die alte Römerstrasse); absatzgebiete: längs der Donau (in c. 6 Rotularii et Reodarii, an der Rotel und um Ried am linken Donauufer) bis zum böhmischen wald und zu den Mährern (ad mercatum Morahorum c. 8): handelsartikel: salz (ein salzmarkt in c. 7), lebensmittel, pferde und rinder, hörige, hausgerät, wachs; zollsätze geringer für die einheimischen, deren eigner bedarf zollfrei ist, als für fremde und eigentliche kaufleute, teils in einer quote der waren teils in geld. Ch. s. XIII (cod. Lonstorf.). M. G. LL. 3,480 = Gengler German. Rechtsdenkmäler 385, M. G. Capit. 2,250 (die älteren drucke ib. 249, dazu kommen Boczek C. d. Morav. 1,71, UB. des Landes o/d. Enns 2,54, Hasselbach Cod. Pomer. 15, sämmtlich aus M. B. 28b,203). Bischof Burchard von Passau, nachfolger des 902 sept. 16 gestorbenen bischofs Richar, wird 903 aug. 12 no 2010 f. zuerst erwähnt, erzbischof Theotmar fällt 907 iuli; diese zeitgrenze schränkt sich ein durch die erwähnung der Mährer, deren reich 905, spätestens 906 von den Ungarn vernichtet wurde. Erläuterungen Dümmler Ostfränk. Reich 2,529, Waitz VG. 2. A. 4,70-74 mit weiteren literaturangaben, nun auch Lampel im Jahrbuch f. Landeskunde von Niederösterreich 1 (1903), 21. - Kurz vorher (die iahresdaten a. inc. 904, ind. VII [= 904 wenn am 8. sept. schon umgesetzt, sonst 903], a. III Hlud. r. [= 902] stimmen nicht) hatte bischof Burchard durch einen auf öffentlicher synode abgeschlossenen vertrag von chorbischof Madalwin ausser der reichhaltigen bibliothek güter in der Ostmark erworben, welche Madalwin von Arnolf urkundlich (deperd.) zu Wolfeswanc zwischen Url und Enswald in der grafschaft Arbos und zu Lilienbrunn in Pannonien erhalten hatte, M. B. 28b,200 e cod. Lonst.

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Empfohlene Zitierweise

RI I n. 2015a, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0903-00-00_1_0_1_1_0_4363_2015a
(Abgerufen am 18.04.2024).