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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I

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Abtretung Italiens an seinen bruder Karl: Carlomannus .. cum adhuc viveret, fratri suo Carolo Italiam gubernandam concessit, Erchanberti cont. M. G. SS. 2,329. Die triebfeder dieses verzichtes ist der papst, dem, wie er behauptet, Jaffé Reg. pont. 2. ed. 3297, von Karlmann durch briefe (deperd.) und gesandte die sorge für Italien übertragen worden war: während er mit Boso in verbindung blieb und an den geheimen abmachungen von Troyes festhalten zu wollen erklärte, Jaffé 2. ed. 3234, 51, knüpfte er schon am 3. apr. mit Karl, der ihm ein verbindliches schreiben (deperd.) gesandt hatte, unterhandlungen an und forderte ihn auf gesandte zu schicken, cum quibus sane et exaltationem s. sedis apostolicae et istius terrae salutem vestrumque honorem considerare firmissime valemus; Karl erklärte sich auch bereit und liess den papst, wie dieser am 6. mai schreibt, bitten ihn in Rom zu erwarten, Jaffé 2. ed. 3231, 49. Karl kam nicht; der papst machte ihm nun vorwürfe, dass er seinem ruf noch nicht folge geleistet habe und ihm und dem bedrängten land nicht hilfe bringe, mit der aufforderung an Karlmann Karl kein hindernis in den weg zu legen, Jaffé 2. ed. 3244. Die nach Deutschland (anfangs mai) gesandten legaten erhielten den auftrag, wenn sie zu Karlmann wegen seiner krankheit nicht gehen könnten oder dessen unfähigkeit sähen, sich zu Karl zu begeben und diesen um ieden preis zum zug nach Italien zu bewegen, Jaffé 2. ed. 3245, 50. Ein andres hilfegesuch mit der deutlicheren zusage der kaiserkrone erhielt der durch die westfränkischen verhältnisse vollauf in anspruch genommene ostfränkische könig Ludwig III, Jaffé 2. ed. 3254, wie er auch dem wegen seines widerstandes auf der römischen synode gebannten erzbischof Anspert von Mailand und dessen suffraganen am 19. mai geradezu befahl, dass sie es nicht wagen sollten mit demienigen der Frankenkönige, der nach Italien komme, ohne seine zustimmung und einwilligung ein abkommen zu treffen, Jaffé 2. ed. 3252. Eine zweite gesandtschaft, die bischöfe Johannes und Paschal, gieng anfangs iuni an Karlmann ab; in einem schreiben vom 7. iuni forderte er den könig, ihn bei seinem seelenheil beschwörend, noch dringender auf entweder selbst rasch hilfe zu bringen oder bringen zu lassen (aut per vos aut per saluberrimum consilium vestrum citius nobis subvenire omni modo satagatis), Migne 126,840, Jaffé 2. ed. 3256. Diesen legaten endlich scheint es gelungen zu sein Karlmann, der noch die absicht gehabt hatte durch seinen erzkaplan, den erzbischof Theotmar von Salzburg, zu unterhandeln, Jaffé 2. ed. 3250, 3296, zum förmlichen verzicht auf Italien zu gunsten Karls zu bewegen (mitte aug.); ende aug. treten die legaten schon in Oberitalien an der seite von königsboten auf vgl. no 1546. Die letzten regierungshandlungen Karlmanns sind die obigen urkunden, die zweifelsohne noch vor ienem verzicht ausgestellt sind, und die ernennung des vom papst empfohlenen Gospert zum bischof von Vercelli, Jaffé 2. ed. 3243,57, 3306. Karl zieht über Orbe und den St. Bernhard nach Italien, Ann. Bert. (Hincm.) ed. Waitz 150, und betritt erst am 26. okt. den italienischen boden, Catal. r. Lang. M. G. SS. Lang. 503.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I n. 1547a, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0879-00-00_1_0_1_1_0_3526_1547a
(Abgerufen am 23.04.2024).