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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I

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Synode in Rom (ende okt.) unter vorsitz des papstes: c. 1. kassirung der synode von Metz gleich der Ephesinischen räubersynode. 2. absetzung Theutgauds, des primas der belgischen provinz, und des erzbischofs Gunthar von Köln, welche zugleich als gesandte Lothars (no 1304, Ann. Bert: 864) 4 wochen früher (protest der beiden erzbischöfe c. 2, Ann. Bert. 864) nach Rom gekommen waren, um die akten der Metzer synode dem papst zur unterschrift vorzulegen, und ihr vorgehen in Lothars sache und gegenüber der gebannten Ingildrud unter vorlage der akten vor dem papst und der synode zugestanden und verteidigt hatten als der autores (tutores) et fautores des verbrechens Lothars. 3. ebenso verurteilung der andren bischöfe als ihrer mitschuldigen, wenn sie sich nicht dem päpstlichen stuhl unterwerfen und nicht entweder persönlich oder durch gesandte und briefe diese unterwerfung auch für die zukunft verbürgen. 4. exkommunikation der Ingildrud, lösung vom bann, wenn sie zu ihrem mann zurückkehrt oder reuig nach Rom kommt. 5. exkommunikation aller verächter der päpstlichen lehren, befehle, verbote, satzungen und dekrete in sachen des glaubens, der kirchlichen disciplin, der korrektion der gläubigen, der besserung der lasterhaften oder zur verhütung künftiger übel. Rundschreiben des papstes an die bischöfe Galliens, Italiens und Deutschlands, Mansi 15,649, an die westfränkischen, Ann. Bert. (Hincm.) ed. Waitz 63 (aus der Trierer hs. auch Floss Papstwahl Urk. 24), und deutschen bischöfe, Ann. Fuld. vgl. das schreiben an Rodulf von Bourges Mansi 15,382, Jaffé Reg. pont. 2. ed. no 2748-51, 2764, Ann. Xant. 864,865, Regino 865, V. Nicolai c. 48 Duchesne Lib. pontif. 2,160, Adonis chr. M. G. SS. 2,323, Ann. Lob. 864 ib. 13,232, Transl. s. Glodesindis ib. 24,506 n. 1. Ausführlicher begründet Nicolaus die absetzung Theutgauds und Gunthars 867 in dem rundschreiben Mansi 15,336, Jaffé 2. ed. no 2886. An Lothar, dem ia auch eigentlich c. 5 der synodalbeschlüsse galt und von dem der papst in seinem rundschreiben an die westfränkischen und deutschen bischöfe bemerkt; si tamen rex veraciter dici possit, qui nullo salubri regimine corporis appetitus refrenat, sed lubrica enervatione magis ipsius illicitis motibus cedit, erlässt der papst eine scharfe mahnung und mit der kundgabe der absetzung der erzbischöfe von Trier und Köln den auftrag deren nachfolger nur mit genehmigung des päpstlichen stuhles bestellen zu lassen. Gratiani Decr. C. XI qu. 3 c. 96, XXIV qu. 3 c. 19; D. 63 c. 4, Jaffé 2. ed. no 2752,53. - Theutgaud und Gunthar wenden sich an kaiser Ludwig II, der nach Rom zieht, um den papst zum widerruf seiner sentenz zu zwingen, sich aber schliesslich mit demselben aussöhnt; Gunthar lässt seinen und Theutgauds protest, der auch an die lothringischen bischöfe versandt wird und sie auffordert Lothar zum ausharren zu ermuntern und Ludwig d. D. für dessen sache festzuhalten, durch seinen bruder Hilduin gewaltsam am grab des h. Petrus niederlegen, no 1222e, g-i vgl. Ep. Nic. Mansi 15,338. Gunthar kommt am gründonnerstag (märz 30) 864 nach Köln zurück und übt die bischöflichen funktionen aus, während Theutgaud sich derselben enthält. no 1304, Ann. Bert. (Hincm.), Xant. 865, Regino 865, Ep. Adventii Mansi 15,369, Ep. Nic. ib. 310,338, schreiben der deutschen bischöfe an Hadrian II M. G. Ep. 6,254.

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Empfohlene Zitierweise

RI I n. 1302b, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0863-00-00_1_0_1_1_0_2854_1302b
(Abgerufen am 19.04.2024).