Regesten Maximilians I. 1486/1493-1519

Leitung:

Ass. Prof. i.R. Dr. Inge Wiesflecker-Friedhuber

  • Dr. Manfred Hollegger
Mitarbeitende:
  • Dr. Markus Gneiß
  • Dr. Christa Beer
  • Dr. Angelika Schuh
Anschrift:

Regesta Imperii Maximilian I.
Victor-Franz-Hess-Forschungszentrum der Österreichischen Akademie der Wissenschaften

Schmiedlstraße 6, 2. Stock

A-8042 Graz-Messendorf

Telefon:

work +43(0)316-4120-222

Die Regesten der Alleinregierungszeit Maximilians I. (1493-1519) am Übergang zwischen Mittelalter und Neuzeit bilden den Abschluss der Regesta Imperii. Das Projekt ist bei der Regesta Imperii Wien angesiedelt. Entsprechend deren Grundausrichtung werden alle schriftlichen Quellengattungen – Urkunden, Briefe, Akten, Kanzlei- und Kammerbücher, diplomatische Korrespondenzen, zeitgenössische und zeitnahe historiographische Quellen etc. – berücksichtigt, wegen der großen Masse von insgesamt geschätzten 500.000 einschlägigen Quellenstellen jedoch nur in einer Auswahl des Wichtigsten auch als Regesten publiziert.

Um dennoch eine verlässliche Grundlage zu einer neuen und ganzheitlichen Sicht der österreichischen, deutschen und europäischen Geschichte an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit zu bieten, wurde für die Auswahl nicht nur das innenpolitische Handeln in Bezug auf die Reichsreform, die österreichischen Verwaltungsreformen und die Entwicklung des frühmodernen Staates als Transformations- und Integrationsprozesse zur Verdichtung von Land und Herrschaft zu Staat und Hoheit in den Blick genommen, sondern angesichts der aufbrechenden großen sozialen und religiösen Bewegungen auch den Quellen zur Rechts-, Sozial-, Wirtschafts- und Alltagsgeschichte sowie zur Personen-, Kultur- und Geistesgeschichte größte Aufmerksamkeit geschenkt. Ähnlich beim außenpolitischen Handeln, wo die Beziehungen mit dem Papsttum, Frankreich, Spanien, England, Ungarn, Polen, Russland, dem Osmanischen Reich, Venedig und allen weiteren italienischen Staaten die Verflechtungen und Kämpfe mit den übrigen europäischen Mächten während des allmählichen Aufstiegs des im Hl. Röm. Reich regierenden Hauses Österreich zur europäischen Großmacht abbilden. Allgemeines Ziel der Maximilian-Regesten ist, mit einer reichhaltigen Quellenpublikation ein möglichst umfassendes Bild des politischen wie geistigen, wirtschaftlichen wie sozialen Lebens an der Zeitenwende um 1500 zu liefern. Außerdem werden dadurch wenigstens unsere wichtigsten Geschichtsquellen gegen die unabsehbaren Möglichkeiten des Verlustes und der Vernichtung gesichert.

Dieses Dokumentenmaterial, das zu über 80% insofern neu ist, als es zuvor weder als Volltext ediert noch in Regestenform gedruckt war, wurde unter der Leitung von Hermann Wiesflecker († 2009), dem Leo Santifaller 1949 die Bearbeitung der Regesten Maximilians I. übertrug, in allen größeren österreichischen, deutschen und europäischen Archiven gesammelt und daraus eine Auswahl von rund 40.000 maschinschriftlichen Regesten für die gesamte Regierungszeit Maximilians I. erarbeitet. Auf diese, durch ein Zettelregister aller Orts- und Personennamen erschlossene Sammlung stützt sich nicht nur H. Wiesfleckers begleitende 5-bändige Darstellung Maximilians I. und seiner Zeit, sondern sie bildet neben umfangreichen Fotokopien, Xeroxkopien, Mikroverfilmungen und Digitalisaten auch den Grundstock für die fortlaufende Edition. Davon liegen vier Regestenbände in sieben Teilbänden für die Jahre 1493-1504 mit insgesamt rund 22.000 Regesten bereits vor, die alle auch online unter regesta-imperii.de verfügbar sind. Die Anordnung der Regesten erfolgt chronologisch, jedoch werden zur besseren Übersicht, und um das Itinerar Maximilians I. nicht zu stören, die Maximilian-Regesten im engeren Sinn, d.h. alles was vom Hof ausging und was bei Hof geschah, von fremden Provenienzen, d.h. von Dokumenten die außerhalb des Königshofes entstanden, getrennt und pro Band in zwei Teilen (Maximilian I. bzw. Österreich, Reich und Europa) ediert. Ebenfalls noch unter der Leitung von H. Wiesflecker erschienen sind als zwei weitere Teilbände die Register der Personen- und Ortsnamen zu den ersten beiden Regestenbänden. Digitalisate dieser beiden Registerbände finden sich ebenfalls in den RI online, siehe hier.

Für die von der fortlaufenden Edition jeweils noch nicht abgedeckte Regierungsjahre Maximilians I. stehen allen in- und ausländischen Interessenten als Überbrückung bis zum Erscheinen der Regestenbände die ihnen zugrunde liegenden Materialien und Maschinogrammregesten im Forschungszentrum der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Graz zur Benützung offen, wobei aus arbeitstechnischen Gründen um Voranmeldung gebeten wird.

Kleinere wissenschaftliche Anfragen an das Unternehmen können an Frau Ass.-Prof. i.R. Dr. Ingeborg Wiesflecker-Friedhuber oder an Dr. Manfred Hollegger per Post (ÖAW / Forschungszentrum Graz, IMF / Arbeitsstelle Regesten Maximilians I., Schmiedlstraße 6, A-8042 Graz-Messendorf) oder per E-Mail (ingeborg.wiesflecker@uni-graz.at bzw. manfred.hollegger@oeaw.ac.at) gerichtet werden.

Publikationen

XIV. Maximilian I. 1493-1519

Böhmer, J. F., Regesta Imperii XIV. Ausgewählte Regesten des Kaiserreiches unter Maximilian I. 1493-1519.