Postdoc-Stipendium im Projekt Friedrich III. vergeben

18.05.2020

Im Rahmen der Regesten Friedrichs III. hat die Mainzer Akademie der Wissenschaften ein Postdoktoranden-Stipendium ausgeschrieben. Dr. Hendrik Baumbach hat sich mit seiner Projektidee durchgesetzt: Er wird von Mai bis Oktober dieses Jahres Urkundenkonzepte aus der Kanzlei Friedrichs III. für rangniedere Petenten aus den Beständen Antiquissima des Reichshofrats im Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv untersuchen. Diese sind sozialgeschichtlich von hohem Interesse. Als Quelle belegen sie, wie vor allem rangniedere Reichsuntertanen sich mit ihren Streitfällen an den Kaiserhof wandten und erfolgreich Zugang zur kaiserlichen Gerichtsbarkeit fanden. Damit rückt eine Akteursgruppe in den Fokus, die im derzeitigen Modus des Projekts, die Bearbeitung der Empfängerarchive, niemals in dieser Dichte erfasst werden würde. Zugleich wird Herr Baumbach ein Konzept entwickeln, wie die Regestentechnik für den Umgang mit Konzepten erweitert werden kann. Die Ergebnisse des Postdoc-Projekts werden in einem Aufsatz und durch ein Regestenheft dokumentiert, das einen repräsentativen Ausschnitt der Bestände umfasst.

Herr Baumbach hat in Marburg Geschichte und Mathematik studiert und wurde dort 2015 mit dem Thema "Königliche Gerichtsbarkeit und Landfriedenssorge im deutschen Spätmittelalter" promoviert. Die vielfach ausgezeichnete Arbeit wurde 2017 in der Reihe "Quellen und Forschungen zur höchsten Gerichtsbarkeit im Alten Reich" veröffentlicht. Nach Stationen in Bern, London und Lüneburg freuen wir uns ihn bei den RI begrüßen zu dürfen.