Neu bei RIplus: Ergebnisse des Projekts "FEMPOW" (1292-1442)
24.11.2021
FEMPOW – Female power. The ruling practices of royal consorts descending from the House of Luxembourg (1292-1442)
Im Rahmen des vom Luxemburger Fonds national de la recherche finanzierten Forschungsprojekts "FEMPOW – Female power. The ruling practices of royal consorts descending from the House of Luxembourg (1292-1442)" wurde 2019 - 2021 am Historischen Institut der Universität Luxemburg eine Sammlung von rund 700 Kurzregesten zum Handeln der Gemahlinnen der Könige und Kaiser aus dem Haus Luxemburg zusammengetragen. Sie dokumentiert die dynastisch-politische Stellung der Frauen an der Seite der aus der Dynastie der Luxemburger stammenden Herrscher, die fast zwei Jahrhunderte über weite Teile Mittel- und Ostmitteleuropas regierten. Sie zeigt die allmähliche Etablierung des Hofs der Königin, ihrer Finanzen und im weitesten Sinne alle Aspekte ihrer Herrschaftspraxis.
Diese von Anna Jagoš bearbeitete Sammlung wurde nun in RIplus integriert und bildet den ersten "Band" der neuen Abteilung "Regesta Reginarum". Ziel ist es, den bestehenden RI-Bänden, Supplementen und Datenbanken, die primär das politische Handeln der männlichen Herrscher dokumentieren, eine Gender-Perspektive zur Seite zu stellen und am Beispiel der Dynastie der Luxemburger die Kontinuitäten und Umbrüche der Handlungsspielräume der Herrscherinnen aufzuzeigen.
Die vorliegende Sammlung behandelt 12 Herrscherinnen und umfasst den Zeitraum von 1292 bis zu den 1450er Jahren. Aktuell reichen die Regesten bis zum Jahr 1451, d.h. bis zum Tode der Kaiserin-Witwe Barbara von Cilli, wobei die Regesten von den in ihrer ungarischen Kanzlei ausgefertigten Urkunden nur bis zum Beginn der 20er Jahre des 15. Jahrhunderts, d.h. bis zur Aufhebung ihres Hofes durch ihren Gemahl König Sigismund, bearbeitet sind. Die Sammlung soll in Zukunft um Regesten zur ersten Gemahlin Sigismunds, Marie von Ungarn (1382-†1395), sowie um Regesten, die die Urkundenvergabe Königin Barbaras für ungarische Empfänger nach 1420 behandeln, erweitert werden.
Bild: Bianca von Valois und Karl IV., Quelle wikimedia commons; Original Österreichische Nationalbibliothek Wien, cod. 581, fol. 1r.