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RI XI Sigmund (1410-1437) - RI XI Neubearb., 3

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K. S. erinnert den edlen Ulrich von Rosenberg an die zwischen ihnen getroffene Absprache (jakož mezi námi úmluva se stala),2 dass Ulrich [das Gut] Lomnitz [an der Lainsitz] (Lompnicze) mit allem Zubehör mit Ausnahme des großen Teiches dem edlen Johann von Ústí (urozenému Janowy z Vstye) innerhalb einer mit diesem vereinbarten Frist abtreten hätte sollen (do času mezi vámi umluveného postúpiti měl). Dies ist bis jetzt nicht geschehen, obwohl S. [zusammen mit dem edlen Johann von Ústí?] seine Verpflichtungen Ulrich gegenüber bereits erfüllt hat (my všechny věci tobě jsme dokonali, což jsme dokonati jměli). Deswegen ersucht S. Ulrich dringend (žádámeť toho s pilností), nach Erhalt dieses Briefes das Gut Lomnitz unverzüglich an Johann abzutreten, wie er es ihm, S. und Johann zuvor versprochen hat. S. äußert die Hoffnung (veříměť), dass Ulrich ihm in dieser Sache keine Sorgen mehr bereiten wird.

Originaldatierung:
ten vtery po swatem Janu Krztiteli Bozym, 51 – 27 – 17 – 5
Kanzleivermerke:
KVr: Ad relacionem Przibiconis de Clenowy (rechts unten). Tenente sigillo Emerico de Marchaly magistro curie (etwas weiter unten durch andere Hand geschrieben). – KVv: Ohne RV. – Adresse verso: Vrozenemu Oldrzichowi z Rozenberga wiernemu nassemu mylemu.

Überlieferung/Literatur

Orig. Pap. tsch. litterae clausae mit Spuren eines verso aufgedrückten roten Verschlusssiegels (der Größe nach Posse 18/1), in SOA Třeboň, Bestand Velkostatek Třeboň, Sign. I A 1 A α Nr. 10a (A). – Kop. tsch.: einfache Abschrift aus dem 19. oder 20. Jh. in SOA Třeboň ‒ SOkA Tábor, Bestand Sbírka opisů k dějinám Sezimova Ústí a Tábora, Nr. 15 (B).

Ed.: XIV, S. 7, Nr. 1484; LOR I, S. 220–221, Nr. 328.

Reg.: RI XI, Nr. 11840; Sedláček, Zbytky register, S. 215, Nr. 1583 (tsch.).

Lit.: Schmidt, Südböhmen, S. 355; Kuna, Dějiny města Lomnice, S. 21–22; Kubíková, Oldřich II., S. 79.

Kommentar

Während S. im Dezember 1435 noch den rosenbergischen Besitz von Lomnitz, das damals nach einer neunmonatigen Belagerung sowie dem Abschluss eines Abkommens zwischen Ulrich und Tabor durch Ulrich beherrscht wurde, in seinem Brief billigte,3 entschied er sich 1437 anders und verpfändete Lomnitz an Johann von Ústí.4 Diese Entscheidung dürfte als Kompensation für die (rechtliche) Neugründung der Stadt Tabor durch S. zu sehen sein, welche 1420 auf den Gütern der Herren von Ústí entstand.5 Ulrich leistete dem Befehl S.s nicht Folge, hielt Lomnitz weiterhin in Besitz und fertigte später eine gefälschte Schenkungsurk. S.s zum Jahr 1437 an (siehe Reg. Nr. 248).

Den KVen zufolge dürfte der Brief zwar in der ung. Geheimkanzlei entstanden sein, wurde aber dennoch mit S.s Reichssekretsiegel versehen, was sich klar aus der Größe des Siegels ergibt.

Anmerkungen

  1. 1Das Jahr ergibt sich aus den Regierungsjahren.
  2. 2Siehe das Dep., Reg. Nr. 215.
  3. 3Den Brief vom 4. Dezember 1435 siehe oben, Reg. Nr. 179.
  4. 4 I, S. 497, Nr. 13, bzw. RI XI, Nr. 11736.
  5. 5Vgl. Reg. Nr. 204 und Šmahel, Dějiny Tábora, I/2, S. 500–501 und S. 550, Anm. 75.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XI Neubearb., 3 n. 216, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/feae5b11-5ce7-408b-a2d9-f11259ea79fe
(Abgerufen am 24.04.2024).