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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,4

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Ludwig (bestätigt) seinem Getreuen, dem sacerdos Andreas, auf Bitten des Grafen und Markgrafen Hugo (von Vienne), seines consanguineus (Hugo inclitus comes et marchio nosterque fidelis et consanguineus), den gesamten, durch Kauf, Tausch oder Schenkung erworbenen Besitz (facere iuberemus praeceptum super omnes res quas ipse per praeterita annorum curricula usque nunc ... adquisivit) in der Villa Repentinis (Reventin) sowie in den villulae Ortis (Jardin) und Tausiaco (Toisieu), darunter den Besitz, den ihm der Dekan Erlenus und die femina Julia in Reventin und Toisieu übertragen haben, mit Ausnahme eines in Reventin gelegenen Weinbergs der Abtei Saint-Pierre (vor Vienne), den er durch Tausch von Autbert erhalten hat. – Unvollständig (ohne Dispositio und Eschatokoll).

Incipit:
Dignum est

Überlieferung/Literatur

Kopien: Paris, BnF, Coll. Baluze 75, fol. 373r-v, Abschrift 17. Jh. (mit Korrekturen von Baluze), aus dem verlorenen Chartular (Ende 12. Jh.) des Domkapitels von Vienne fol. 79 n. 197 (E); ebd., Ms. lat. 5214, p. 185, 17. Jh., gleichfalls aus dem verlorenen Chartular (F) (daraus Kopie Ende 19. Jh. von A. Dopsch, München, MGH-Archiv A 116; vgl. Archiv Geschichtskunde 7, S. 838); Grenoble, Bibl. Municipale, Ms. R 8907 (Secousse 904), fol. 9r, Abschrift 17. Jh., aus gleicher Quelle (G); Paris, BnF, Coll. Moreau 1, fol. 37r-v, Abschrift 18. Jh., wohl aus gleicher Quelle.

Drucke: Chevalier, Cartularium St.-Andreae, Append., Nr. 13* S. 222 – 223, zu 901 – 911?, aus E F; Dümmler, Urkunden der italienischen Könige, S. 319 – 320 Nr. 24, aus F; Prou-Poupardin, Recueil, Nr. 64 S. 115 – 116.

Regg.: Jean-Baptiste Moulinet, Vérification et description du Cartulaire du chapitre de Saint-Maurice de Vienne, 1771, ed. Chevalier, Description Saint-Maurice, S. 44 Nr. 197 (zu etwa 911); Chevalier, Regeste Dauphinois, Nr. 1037 (zu 919/926); Böhmer-Zielinski III, Nr. 1481.

Kommentar

D 64 muß vor der im Frühjahr 926 erfolgten Abreise Hugos von Vienne nach Italien (Böhmer-Zielinski III, Nr. 1483, vgl. Reg. 2987) ausgestellt sein. 912 führt Hugo erstmals den Titel eines Marchio (Böhmer-Zielinski III, Nr. 1451, vgl. Reg. 2941). – Zur Überlieferung siehe bes. D Prov. 3 (Reg. 2510). Der Text bricht am Ende der ausführlichen Narratio noch vor der eigentlichen Dispositio ab („Cetera desunt in MS“ [E]). Diese fragmentarische Überlieferung ist auf den nicht näher zu datierenden Verlust eines Blattes im Chartular von Vienne zurückzuführen (vgl. Moulinet, a.a.O.: „le feuillet suivant paraît avoir été coupé“). Der überlieferte Text weist große Übereinstimmungen (Arenga, Promulgatio, Petitio) mit dem vom Notar Ubold im Jahre 921 rekognoszierten D 60/Reg. 2961 auf, das an Hugo von Vienne selbst ging. Die Vermutung ist daher naheliegend, daß auch unser D 64 für den sacerdos Andreas (der nicht weiter nachweisbar ist, vgl. Poupardin, Provence, S. 198 Anm. 2), bei dem es sich wohl um einen dem Markgrafen nahestehenden Kleriker handelt, von Ubold stammt und wie D 60 Anfang der 920er Jahre ausgestellt wurde. – Zu Saint-Pierre vor den Mauern von Vienne siehe zuletzt Reg. 2965.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,4 n. 2982, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/fe1d8119-aafb-428a-af5a-7d96183e9633
(Abgerufen am 28.03.2024).