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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Bischof Walther von Augsburg (Waltherus sanctf Augustensis ecclesie episcopus) macht bekannt, daß Domkanoniker (matricis ecclesie canonici) zusammen mit ihm an der in ihrem Eigentum stehenden St. Georgskirche [in Augsburg] (in ecclesia sancti Georgii martiris) die klösterliche Lebensführung nach der Regel des hl. Augustinus (vitam communem et apostolicam secundum regulam sancti Augustini confessoris et pontificis) eingerichtet, dorthin ein Gut (predium) in Tyerdorf [Diedorf, Lkr. Augsburg] übertragen, die genannte Kirche aus dem bestehenden Abhängigkeitsverhältnis entlassen und ihr die Zinsfreiheit (censualem libertatem) geschenkt haben, wobei die Brüder dieser Kirche den Domkanonikern am Gründonnerstag (in cena domini) zwölf Denare zur Verköstigung von Armen reichen; der Bischof gewährt freie Wahl [des Propstes], den er nach der Präsentation vor den Richtern des Domes (coram iudicibus ecclesie nostre) zu investieren verspricht, sowie Predigt-, Tauf- und Bestattungsrecht (liberam facultatem praedicandi, baptizandi, mortuos sepeliendi). - [Zeugen:] Presbyter Heriman, Thesaurarius, Archidiakon Hildibert, Archipresbyter Konrad, Archidiakon Wernher, Diakon Adalbero, Presbyter Wigolt, Subdiakon Sigefrit, Notar Rüdiger (propria manu subscripsi) und andere. - Siegel und Monogramm des Ausstellers. - Acta sunt haec 1135, indictione 5., praesidente Innocentio pape II., regnante Romano imperatore Lothario, dat. Aug. 4. id. marc.

Überlieferung/Literatur

HStA München, Augsburg, Kloster St. Georg Urk. Nr. 1 (Or. Perg., mit durchgedrücktem, stark beschädigtem Rundsiegel auf der Rückseite [s. Nr. 478]); StadtA Augsburg, Katholisches Wesensarchiv, ad B 15 b 2 (Abschrift von 1480); Landesbibliothek Stuttgart, Cod. hist. 247, fol. 73’ff (Abschrift 15. Jh.). - Drucke: Hörmann, Augustiner- Chorherren 98 Nr. 1; Khamm 3, 418 ff. - Regest: RB 1, 139; vgl. Feist-Helleiner, in: AZ 37, 39 Nr. 16.

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. Hörmann 13 f, wonach möglicherweise eine Doppelausfertigung vorlag; das erhaltene Exemplar ist über das bischöfliche oder domkapitelische Archiv überliefert. Die Bedenken der älteren Forschung gegen die Echtheit (so noch Zeller, in: AHAug 5, 352 f Anm. 4) bestehen nicht mehr. Zum Formular 5. Feist-Helleiner, in: AZ 37, 66; Ebd. 57 f, 79 f über Schrift und Diktat des Notars Rüdiger, von dessen Hand auch die Zeugennamen stammen; Ebd. 79, 82 über das Namensmonogramm und das Siegel. - Über die Gründung und deren Beziehung zum Domkapitel vgl. Hörmann 12-16; Schröder, in: AHAug 6, 185 ff, 822, 824 f; Dertsch, Ebd. 513; Riedner, in: AHAug 1, 48; GP 2 I, 50; Zoepfl, Bischöfe 97, 129; Backmund, Chorherrenorden 52; Rummel 30. Die zur Zeit der Gründung des Stiftes bereits bestehende St. Georgs-Kirche geht möglicherweise auf die Zeit Bischof Embrikos zurück (s. Nr. 305); über die Pfarrechte vgl. Schröder, in: AHAug 6, 787; Volkert, St. Stephan 58; über die topographische Lage s. HAB Augsburg 114, 139 f; zum Patrozinium vgl. Pötzl, in: JbAugBtmG 9, 50 und M. Maier, Früher Georgskult im altbayerischen Raum (Abhandlungen der bayerischen Benediktinerakademie 9, 1965) 32f. - Zur Bedeutung der Gründung im Rahmen der Kirchenreform s. Mois, Rottenbuch 120f; Classen 135. - Über Diedorf vgl. auch Nr. 352 und 369; HAB Augsburg Land 344.

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 291f.

Nachträge

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Nachtrag von Irmgard Fees, eingereicht am 14.09.2017.

Foto im LBA Marburg, Zugangsnr. 8446

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 488, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/fd961e31-f6dc-45e7-bb6b-05ff873f77e5
(Abgerufen am 20.04.2024).

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