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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,3

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Papst Johannes (VIII.) tadelt den Erzbischof Romanus von Ravenna (Romano archiepiscopo Ravennati) durch den Bischof Delto von Rimini, weil er laut dem Bericht des dux Deusdedit (von Ravenna) die Entehrung von dessen rechtmäßiger (vgl. n. 650) Frau (Maria Traversari) durch einen anderen Mann zugelassen habe, verweist auf den Eid (n. 459) und befiehlt (precipimus et ... iubemus) ihm, zur Entscheidung der Angelegenheit am 24. September zu einer Synode (nach Rom) (vgl. n. 692) zu kommen, die der Papst gemäß den Statuten der heiligen (Kirchen)väter abhalten werde.

Originaldatierung:
Data ut supra.
Incipit:
Inter cetera, quę de te ...

Überlieferung/Literatur

Orig.: –.

Kop.: 11. Jh., Rom Arch. Vat.: Reg. Vat. I fol. 112r; 16. Jh., Rom Arch. Vat.: Arm. XXXI, t. 1 fol. 210r.

Erw.: n. 690; n. 691.

Drucke: Carafa, Epist. III 491; Conc. coll. reg. XXIV 319; Labbe-Cossart, Conc. IX 197; Hardouin, Acta conc. VI 94; Mansi, Coll. XVII 202; Migne, PL CXXVI 932; MG Epist. VII 248 n. 281.

Reg.: J 2570; JE 3348; Werminghoff, Synoden 657, IP V 46 n. 135 und 91 n. 31.

Lit.: Hartmann, Gesch. Italiens III,2 83; Buzzi, Ravenna e Roma 132; Riesenberger, Prosopographie der päpstlichen Legaten 191f. und 202f.; Simonini, Autocefalia 181; Heidrich, Ravenna 30; Storia di Ravenna 350; Arnold, Johannes 194.

Kommentar

Das Papstschreiben ist nur aus den angegebenen Registerabschriften bekannt, vgl. zu diesen Caspar, Register Johanns 85-99 und Lohrmann, Register Johannes 5-156. Auf die Adresse folgt ein Botenvermerk: Missa per Deltonem venerabilem episcopum. Zu weiteren Legationen Deltos vgl. neben Riesenberger auch IP IV 162 n. 18. Die Wendung uxorem illius, de qua legaliter diffinitum est bezieht sich wohl auf die Synode vom 8. November 880 (n. 650), wo die Ehe zwischen Deusdedit und Maria als rechtens bestätigt wurde. Deusdedit war offenbar zur Beschwerde nach Rom gekommen, jedoch sind über seine Reise keine weiteren Einzelheiten bekannt, vgl. n. 639. Zu den angeführten Statuten der Väter vgl. c. 5 des Konzils von Nizäa 325 (Turner, Eccl. occ. mon. I 118f. und 190-198). Die Ladung zum Konzil wurde noch zweimal durch andere Legaten wiederholt, vgl. n. 690 und n. 691. Trotzdem erschien Romanus nicht in Rom und wurde schließlich exkommuniziert (vgl. n. 693). Zu datieren ist kurze Zeit vor der zweiten Ladung am 17. Juli 881 (n. 690). Zur mit dem Data ut supra verbundenen Problematik vgl. Caspar 127-132 und Lohrmann 178f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,3 n. 687, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/fd62ce2e-b3c3-44b8-b1af-b99b8c729fc5
(Abgerufen am 24.04.2024).