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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,2

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König Ludwig (der Deutsche) entsendet Bischof Witgar (von Augsburg) (zu Papst Nikolaus I., Hadrian II. oder Johannes VIII.), der feststellen soll, ob sich die römische Kirche in befriedetem Zustand befinde.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Visio Caroli Magni (Jaffé, Bibl. rer. Germ. IV 704).

Reg.: GP II/1 30 n. *4; Volkert-Zoepfl, Reg. Augsburg 40 n. 42.

Lit.: Dümmler, Ostfränk. Reich II 436; Bigott, Ludwig der Deutsche 151.

Kommentar

Nur in der Vision wird über die Gesandtschaft berichtet. Demnach habe Lothar I. in Italien zahlreiche Kirchengüter entfremdet. Auf die Anfrage des Königs hin hätten die Bischöfe der römischen Kirche über die Erniedrigung derselben einen Brief geschrieben (De qua re extat epistola temporibus filii sui ab universis episcopis Romanae aecclesiae Ludowico regi Germanico destinata...). Die Gesandtschaft muß an den Papst gegangen sein, allerdings kommen alle drei oben genannten Päpste grundsätzlich in Frage, denn eine Eingrenzung der Datierung ist nur aufgrund des Hinweises auf den Sohn Lothars I., Ludwig II., und dessen Regierungszeiten sowie aufgrund der Sedenzzeiten von Witgar (860-887) möglich. Dieser ist letztmalig anläßlich des Friedens von Koblenz am 5. Juni 860 (MG Cap. II 154) als Witgarius abbas belegt. Seine Bischofserhebung dürfte nur wenig später erfolgt sein, vgl. Volkert-Zoepfl 37-39 n. 38 und Zoepfl, Bistum Augsburg I 53. Vgl. zu der im 9. Jh. wohl in Mainz entstandenen Vision noch Wattenbach-Levison-Löwe, Geschichtsquellen VI 279 und allgemein Levison, Jenseitsvisionen.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,2 n. 514, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/fa6a100e-cf96-45bf-8953-57209b69c078
(Abgerufen am 25.04.2024).