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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,2

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König Heinrich erläßt völlig und schenkt – da er seinen Fürsten, den Eichstätter Bischof Philipp [von Rathsamhausen], für bestimmte und besondere Angelegenheiten von König und Reich nach Italien geschickt hat – zur Deckung der Ausgaben, die ihm und seiner familia für den Bedarf an Reittieren und Kleidung für die Reise bekanntlich entstehen werden, und damit diesem Bischof und seiner Kirche Lohn aus der Mühe erwachsen möge, diesem Bischof und seiner Kirche 800 Pfund Heller, die er bekannlich als Schuldsumme und Zinsen dem Juden Michael von Memmingen, dessen Erben und Geschäftspartnern, wo auch immer sie wohnen, schuldig ist. Er erklärt aus königlicher Vollgewalt den Bischof, dessen Kirche und Bürgen für frei dieser Schuld und löst die Bürgen von ihren durch Ehrenwort oder Eid befestigten Versprechen und Verpflichtungen. Alle Schulden, die durch Zinsen, Erträge (per commessaciones) oder anderweitig nach der Ausstellung dieser Urkunde von den genannten Schulden berechnet werden, weist er an die genannten Juden zurück. Er befiehlt dem derzeitigen Vogt und den Bürgern in Augsburg, den Juden Schweigen aufzuerlegen und nicht zu erlauben, daß dem Bischof, den Bürgen oder der Kirche durch die genannten Juden wegen dieser Schuld später irgendeine Rücksichtslosigkeit, Bedrückung oder ein Verlust zugefügt wird. – Nos Heinricus [...]. Ad universorum sacri Romani imperii fidelium notitiam volumus pervenire.

Originaldatierung:
datum in Nuwenburg, IIO idus Maii

Überlieferung/Literatur

*Abschrift im Eichstätter Kopialbuch des 14. Jh., Nürnberg, StaatsA, Hochstift Eichstätt Literalien Nr. 14 fol. 24v–25r (alt) / 32v–33r (neu) mit Rubrum Rex Heinricus remittit et donat octi[n]gentas libras Hallensium episcopo et ecclesie sue, inquibus [!] tenebatur Michaheli Iudeo in Augusta et suis heredibus.

Druck: Schwalm, MGH Const. 4, S. 306 Nr. 358.

Regesten: Heidingsfelder, Regesten Eichstätt, Nr. 1462; Steinberger/Sturm, Urkunden Eichstätt, Nr. 62.

Kommentar

Quasi-privaturkundlicher Eingang mit Nos Heinricus. – Unter dem 1. Mai 1310 hatte König Heinrich dem Eichstätter Bischof bereits die Zahlung aller Zinsen auf Schulden bei den Juden im Reich für die Zeit vom vergangenen Osterfest bis zu seiner Rückkehr erlassen; oben Nr. 421.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,2 n. 438, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/fa67d87d-31e8-4b40-9da4-39991a8786e1
(Abgerufen am 29.03.2024).