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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,3

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Papst Johannes (VIII.) tadelt den Erzbischof Romanus von Ravenna (Romano archiepiscopo Ravennati) unter Bezug auf einen früheren Brief Romanus' (ea, quę nostro pręsulatui pro utilitate et necessaria sanctę Ravennatis ecclesię restitutione perficienda mandasti) aufgrund von Beschwerden vieler adeliger Ravennater, weil er ohne päpstliche Zustimmung und gegen seinen geleisteten Eid (n. 459) den (kaisertreuen) Grafen Alberich nach Ravenna geholt (Albericum comitem quasi ex parte imperiali) und die adeligen Bürger belangt habe; verweist auf seinen Befehl (n. 676), daß Romanus nach der päpstlichen Rückkunft von Neapel, wohin er gerade aufbreche (n. 675), nach Rom kommen solle oder durch einen päpstlichen missus Recht gesprochen werde, und ordnet an, den Archidiakon Dominicus zum Bischof von Faenza zu weihen.

Originaldatierung:
Data ut supra
Incipit:
Ea, quę nostro pręsulatui pro ...

Überlieferung/Literatur

Orig.: –.

Kop.: 11. Jh., Rom Arch. Vat.: Reg. Vat. I fol. 111v; 16. Jh., Rom Arch. Vat.: Arm. XXXI, t. 1 fol. 209r.

Drucke: Carafa, Epist. III 490; Conc. coll. reg. XXIV 318; Labbe-Cossart, Conc. IX 196; Mittarelli, Accensiones 393f. (fragm.); Mansi, Coll. XVII 201; Strocchi, Serie de' vescovi faentini 286; Migne, PL CXXVI 931; Cappelletti, Chiese d'Italia II 250 (fragm.); MG Epist. VII 247f. n. 280.

Reg.: J 2569; JE 3347; IP V 46 n. 134, 91 n. 30 und 148 n. 1.

Lit.: Buzzi, Ravenna e Roma 131; Heidrich, Ravenna 30; Storia Ravenna 350; Arnold, Johannes 195.

Kommentar

Das Schreiben ist nur in den angeführten Registerabschriften überliefert, vgl. zu diesen Caspar, Register Johanns 85-99 und Lohrmann, Register Johannes 5-156. Der erwähnte Brief des Romanus an den Papst ist sonst nicht belegt. Möglicherweise lagen bereits mehrere Beschwerden der Ravennater vor. Zur möglichen Identifizierung des Grafen Alberich vgl. Hlawitschka, Franken 115. Buzzi erklärt die Tatsache, daß sich Romanus nun an die kaiserliche "Partei" wandte, mit der Absolution des dux Deusdedit durch den Papst (vgl. n. 650). Vgl. zur Vakanz und zum Schisma in Faenza auch n. 688 sowie n. 689. Der päpstliche Kandidat konnte wohl nicht durchgesetzt werden, jedenfalls wird Dominicus noch 883 als Archidiakon von Faenza erwähnt, vgl. Mittarelli 394. Zu datieren ist auf die Zeit zwischen der Synode vom April (n. 678) und dem nächsten Brief an Romanus (n. 687). Zur mit dem Data ut supra verbundenen Problematik vgl. Caspar 127-132 und Lohrmann 178f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,3 n. 677, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/fa61dc28-ee34-4b78-bf48-0bc0d0d35ed2
(Abgerufen am 24.04.2024).