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RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 9 - Die Zeit Karls IV. (1365-1371)

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Hzg. Friedrich von Teck, an Ks. Karls Statt zu Prag zu Gericht sitzend (sassen zu gerichte zu Prag anstat), bekundet: Lutzmann und Johann von Rädersdorf (Ratelsdorff) haben vor ihm mit rechter Klage und Urteil um 20.000 Mk. Silber die Einsetzung in die Nutzgewere der Besitzungen des Mgf. Heinrich [von Hachberg], namentlich der Herrschaften Hachberg und Kürnberg sowie der Stadt Kenzingen samt allen ihren Zugehörungen, erklagt (vor uns ervollet und erclaget haben und auch mit rechter clage und urteil in nutz und in gewer gesetzt sind).

Da Lutzmann und Johann die Anleite darauf rechtsgemäß (als recht ist) mehr als sechs Wochen und drei Tage namens des Hzg. Rudolf von Österreich ersessen (ersetzen und ertziget) haben, der ihnen diese Klage übertragen hat, wie Johann von Rädersdorf vor dem Aussteller im Gericht bewiesen hat, setzt dieser Hzg. Rudolf sowie Lutzmann und Johann von Rädersdorf dem Gerichtsurteil gemäß und kraft ksl. Gewalt (von gerichtes wegen, als erteilt ist, und von [...] gewalt des keysers) durch diese Urk. in die Nutzgewere (setzen wir den [...] in nützgewer) der gen. Herrschaften samt ihren Zugehörungen und gebietet (gebieten wir) allen geistlichen und weltlichen Fürsten, Gff., Freien, Dienstleuten, Rittern, Knechten, Richtern und Städten sowie allen denjenigen, welchen dieser Brief gezeigt wird, Hzg. Rudolf, Herrn Lutzmann und Herrn Johann von Rädersdorf auf diesen Gütern zu schirmen sowie ihnen auf Ersuchen bei deren Erlangung behilflich zu sein, andernfalls am ksl. Hof nach Recht gegen sie gerichtet werden wird (und wer der wer, der des nit entete, wanne es an in gefordert wurde, zu dem wurd gericht in unnsers [...] herrn hof des keysers, als recht wer). Mit Gesamturteil ist auch festgestellt worden (Es ist auch [...] vor unns mit gesammenter urteil erteilt), daß die Genannten sowie ihre Helfer sich der gen. Güter wie ihrer eigenen Güter bemächtigen dürfen und durch ihr Verfahren damit gegen kein Gericht und keinen Landfrieden handeln.

Originaldatierung:
Des zu urkhunde geben wir in mit urteil disen brief [...] an sant Agneten tag 1365.
Kanzleivermerke:
Syfridus notarius curie.

Überlieferung/Literatur

Ü: B1 GLA Karlsruhe, 67/778 Bl. 284-284v – Bucheintrag, 16. Jh.

B2 ebd., 21/3502 – Einzelabschrift, 18. Jh., begl. 1765.

B3 ebd., 67/778 Bl. 53-53v – Bucheintrag, 18. Jh., begl. 1774.

B4 ebd., 67/212 Bl. 9–10 – Bucheintrag, 18. Jh.

D: Harpprecht, Staatsarchiv 1 S. 104–106 Nr. 10 = ebd. S. 106f. Nr. 11.

R: Wohlgemuth, Urkundenwesen, Reg. Nr. 237. – Franklin, De Justitiariis S. 114 Nr. 7. – Reg. Mgff. von Baden Nr. h280. – Wohlgemuth, Urkundenwesen, Reg. Nr. 319.

Kommentar

Vgl. URH 8 Nr. 103 u. 120 sowie unten Nr. 8, 139.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 9 n. 7, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/fa274a93-58e2-403c-b076-7b46a3a6a569
(Abgerufen am 29.03.2024).

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