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[RI VII] Ludwig der Bayer (1314-1347) - [RI VII] H. 11

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Ks. Ludwig teilt Ratmeistern, Rat und Bürgergemeinde von Nordhausen mit, dass er in der gerade angeordneten Vereinbarung und Sühne2 wegen der [Grafen] von Hohnstein3 und den Empfängern entschieden hat, dass sie und ihre Reichsstadt bei allen Ehren, Rechten und Gewohnheiten wie andere Reichsstädte bleiben sollen, und hält fest, dass er die von Hohnstein an ihren von ihm oder dem Reich kommenden Rechten an Nordhausen, die sie mit Briefen oder anderer gůter kuntschaft beweisen können4, nicht hindern will, ebensowenig wie an solchen Rechten an der Stadt oder ihrem Zubehör, die die von Hohnstein von anderen Herren haben, soweit sie das rechtmäßig beweisen können.

Originaldatierung:
Geben ze Wirtzburg an dem ahten tag nah dem Pfingstag5.

Überlieferung/Literatur

Überl.: Orig. Perg. dt. im StadtA Nordhausen, Best. 1.1., Sign. I D 1; Spuren des nicht zum Verschluss rückwärts aufgedrückten 2. Kaisersekrets (Posse, Siegel 1 Tf. 51,4) aus rotem Wachs; 10,5×27, Ssp. 6,4×19,7, keine Plica (zu 1342 Mai 26) (A). – Abschrift von 1660 März 9 ebd., Best. 1.3., Sign. R Da 1 fol. 12r (nach 1323).

Drucke: Förstemann, Nachtrag S. 369f. Nr. 3 (aus A, zu 1342? Mai 26). – MGH Const. 6/2 S. 469f. Nr. 678 (aus A; zu 1335 Juni 11?).

Reg.: Böhmer, RI S. 420 (uneinreihbares Stück). – Förstemann, Nachrichten S. 171. – Linke-Meissner, UB Nordhausen 1 S. 10 Nr. 23 (zu 1342 (?) Mai 27). – Battenberg, Reg. Hofgericht S. 269 Nr. 445 (zu 1342 Mai 27).

Anmerkungen

  1. 1Nur im Jahr 1343 liegt eine von Ks. Ludwig in Würzburg ausgestellte Urkunde für Juni 8 vor (Orig. Perg. dt. im BayHStA München, Pfalz-Zweibrücken Urk. 90 (AS: KLS 917/1)). 1335 urkundete er Juni 9 noch in Nürnberg (Böhmer, RI S. 105 Nr. 1678), Juni 11 nicht, erst Juni 14 wieder in Würzburg (Reg.LdB 7 S. 174 Nr. 403). Eine gewisse Möglichkeit, dass er schon 1335 Juni 11 in Würzburg war, besteht zwar (so Battenberg). Zieht man allerdings Nr. 471 und Nr. 472 Artikel (13) heran, dann spricht der Kontext dafür, dass auch vorliegende Urkunde in das Jahr 1343 datiert. 1342 Mai 26 und Mai 29 urkundete Ludwig in Nürnberg (Reg.LdB 10 S. 255 Nr. 395 und Nr. 456 im vorliegenden Heft).
  2. 2Vgl. Nr. 471, 472 Artikel (13) sowie Entscheidung des Hofrichters Herzog Ludwigs von Teck von 1342 Juni 3 auf Befehl Ks. Ludwigs im Streit zwischen Nordhausen und den Grafen Heinrich IV., Heinrich VI., Bernhard I. von Hohnstein-Klettenberg und Dietrich V. von Hohnstein-Heringen (2 Orig. Perg. dt. im StadtA Nordhausen, Best. 1.1., Sign. I C 1 und I C 2. Förstemann, Geschichte 1 (Urkunden) S. 34-38 Nr. 34; Battenberg, Reg. Hofgericht S. 273-275 Nr. 450) und die den Streit betreffende Urkunde der Grafen Heinrich VI. und Bernhard I. von Hohnstein-Klettenberg sowie Dietrichs V. und Ulrichs I. von Hohnstein-Heringen von 1344 März 12 für Nordhausen (Orig. Perg. dt. im StadtA Nordhausen, Best. 1.1., Sign. I G 5. Linke-Meissner, UB Nordhausen 2 S. 32f. Nr. 32).
  3. 3Gemeint wohl Heinrich VI. (belegt seit 1315, † 1366) und sein Bruder Bernhard I. (belegt seit 1315, † 1354) von Hohnstein-Klettenberg, sowie deren Cousins Dietrich V. (belegt seit 1315, † 1379) und Ulrich I. (belegt seit 1339, † 1414) von Hohnstein-Heringen Schwennicke, Stammtafeln NF 17 Tf. 92.
  4. 4Vgl. Nr. 87, 469.
  5. 5Vgl. Nr. 433, 437, 442, 448f., 456, 459, 461, 464f., 480f., 488, die in Zusammenhang mit der sogenannten Thüringer Grafenfehde stehen und zu den Hintergründen der Fehde u.a. Galletti, Geschichte u.a. S. 256-258; Erhard, Königswahl S. 215-217; Füsslein, Grafenfehde; Füsslein, Übergang S. 368-381; Patze-Schlesinger, Thüringen S. 84-88.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI VII] H. 11 n. 473, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/f462a769-8aff-4537-8c52-f3f35574e096
(Abgerufen am 18.04.2024).