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RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 7 - Die Zeit Karls IV. (1355 April - 1359)

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Ks. Karl an die Edlen Albrecht und Konrad Schenk von Limpurg: Im Namen von Abt und Konvent des Klosters [Groß-]Comburg ist ihm geklagt worden (uns ist fuergeleget und geclagt von wegen), daß die Adressaten ein Geleitsgeld zwischen [Schwäbisch]-Hall und Comburg einfordern, das von ihren Eltern niemals genommen oder gefordert worden ist, und das das Kloster rechtmäßigerweise auch nicht geben soll. Er gebietet ihnen daher bei Verlust seiner Hulde (dovon wollen wir und heizen uch auch ernstlich), von dem Kloster kein Geleit zu fordern oder zu nehmen.

Ebenso ist ihm geklagt worden (auch ist uns sunderlich geclagt), daß die Adressaten das Kloster an seinen Leuten, Wäldern und Gütern in mancherlei Weise behindern. Insbesondere haben ihre Diener das Vieh des Klosters genommen und einen Klosterbruder gefangen genommen. Auch diesbezüglich gebietet er ihnen bei Verlust seiner Hulde (darume wir uech auch gebieten vestiklich bi unsern hulden), das Kloster an Leuten und Gütern nicht zu beschädigen, das Geraubte auf Recht (uf reht)1 zurückzuerstatten und den Gefangenen zu befreien. Eventuelle weitere Klagen sollen vor den Ks. und das Reich oder vor den Bf. von Würzburg gebracht werden, vor denen billigerweise Recht genommen werden soll (und waz ir darueber zu in und irm closter ze sprechen habt, daz sullent ir vor uns und dem ryche vordern oder vor ein byshoff von Wirzeburg, do sie billich und nindert anderswo reht geben und nemen sullen).

Originaldatierung:
Geben zu Sulczpach an sant Margareten tag, r. 9, i. 1.

Überlieferung/Literatur

Ü: B StA Ludwigsburg, B 375 S, U 99 – Perg., Vidimus der Stadt Schwäbisch Hall von 1355 Juli 18; danach war das Or. mit ksl. Sg. versehen.

D: MGH Const. 11, S. 258 Nr. 458. – Mencken, Scriptores Rerum Germanicorum (Diplomata Chomburgensia), Sp. 438f. Nr. 59.

R: RI 8 Nr. 2182.

Anmerkungen

  1. 1Gemeint ist die Rückerstattung unter Vorbehalt einer rechtlichen Regelung. Die normalerweise bei vorläufigen Achtlösungen gebrauchte Formel "uf reht" (in lateinischen Urkk.: absolutio ad cautelam) ist am Hofgericht urkundlich erstmals 1353 November 14 nachweisbar, s. URH 6 Nr. 429. Zu allem s. F. Battenberg, Reichsacht und Anleite im Spätmittelalter, Köln/Wien 1986, S. 454, 466ff.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 7 n. 9, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/f2d57420-001e-4ec6-9003-d7a6e5bf7cd3
(Abgerufen am 29.03.2024).

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