RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg 2 - Konrad von Hirschegg und Hartwig I. von Lierheim (1152-1184)

Sie sehen den Datensatz 13 von insgesamt 124.

Bischof Konrad von Augsburg (Ego C(onradus) Augustensis ecclesie episcopus licet indignus) löst mit Zustimmung des Abtes Konrad von St. Mang [zu Füssen, Lkr. Ostallgäu] (C[onradi] Sancti Magni abbate) und aller Brüder des Klosters sowie unter Bekräftigung Herzog Welfs [VI.] ein Viertel abzüglich einer Hufe in Denklingen [Lkr. Landsberg a. Lech] (Dencklingen), das von dem genannten Abt dem Konrad Stotih [?] verpfändet war, um fünf Pfund aus und bittet, es Berthold , einem [bischöflichen] Eigenmann, und dessen Nachfolgern gegen jährliche Zahlung von einem Malter Weizen am Fest des hl. Gallus [16. Oktober] zu übergeben. 

Zeugen:
Archipresbyter Konrad (Conradus archipresbyter), Domscholaster Meinhard (Meinhardus scolasticus maioris ecclesie); Brüder des Klosters St. Mang: die Priester Marquard, Konrad, Herung (Herungus), Archipresbyter Konrad (Conradus archipresbyter), Domscholaster Meinhard (Meinhardus scolasticus maioris ecclesie); Brüder des Klosters St. Mang: die Priester Marquard, Konrad, Herung (Herungus), Konrad und Heinrich, die Diakone Heinrich, Heinrich und Siboto, die Subdiakone Hebold (Heboldus) und Herung (Herungus), die des Lesens und Schreibens Kundigen (literati) Reinhard, Hripho, Dietger (Digehers) und Rüdiger (Reddegerus), die Konversen Hainrich und Hainrich, die Laien Konrad und Werner (Wernher), der Dekan von Burggen [Lkr. Weilheim-Schongau] (Buringo), Walther von Altdorf [Ortsteil der Gem. Biessenhofen, Lkr. Ostallgäu] (Waltherus daltorff), Walther von Ettringen [Lkr. Unterallgäu] (Waltherus Derterttingen], Heinrich S [?] von Berndorf [?] (de Berintorff), der Dekan S [von] Füssen [Lkr. Ostallgäu] (Fucen); Ministeriale der Augsburger Kirche als Zeugen (Cuius testes sunt ministri Augustensis ecclesie): Werner von Burgberg [Ortsteil von Sonthofen] (de Purichberg), Udalrich iuvenis von Hausen [?] (HNsen), Egerus de sancti Sisringin, Udalschalk von Indershofen ? (Uǒdelsalcus de Indirihoůen), Siegfried von Igenhausen [Gem. Hollenbach, Lkr. Aichach-Friedberg] (de Hugenhaůsen), Landfrid von Mühlhausen [Gem. Affing, Lkr. Aichach-Friedberg] (de Mlehausen); Ministeriale von Herzog Welf [VI]: Hirmendegn von Greith [Lkr. Oberallgäu] (de Geruden), Walther von Horn [Gem. Schwangau, Lkr. Ostallgäu] (de Hornen), Herzog Welfs [VI.] Propst Engelschalk (Hengelsalcus), die Freien Hainrich, Siberet, Reimbot von Mittelberg [Gem. Oy-Mittelberg, Lkr. Oberallgäu], (Reinbothe de Metelberen), Eberhard von Indernhofen [?] (Heberhart de Inderonhoffen), Conradus per quartus [?], Propst Adelbert (Adelpertus prepositus), Meier Eberhard von Hohenfurch [Lkr. Weilheim-Schongau] (Heberhardus villicus de Hochenfůrth, Meier Hiltebold von Thannhausen [Landkreis Günzburg] (Hiltewold villi(c)us de Tonehausen), Gerung (Gerungus) von Weißensee [Lkr. Oberallgäu] (de Witense) mit seinen Söhnen Hesso und Dietrich (Diethricus), die drei Brüder Erhard (Eharth), Swigger und Ortolf (Hortolff), Ludolf [von] Denklingen [Lkr. Landsberg a. Lech] (Dencklingen).

Überlieferung/Literatur

Urbar des Abtes Benedikt Furtenbach (1480-1524): Füssen, Stadtarchiv, KB 22 a, fol. 309 r -309 v. - Feldmann, Welf VI. Reg. Nr. 104. Dieses Diplom weist, obwohl nur in einer unbeholfenen Abschrift überliefert, im Formular (auf die Invocation folgt die Arenga und dann erst die Intitulatio) und in der Intitulatio Übereinstimmungen mit demjenigen von 1191 März 27 (s. Bd. 3) auf, sodaß für beide Zeugnisse eine Entstehung im Füssener Kloster St. Mang möglich erscheint.

Kommentar

Mit Recht wies Karin Feldmann (wie oben) darauf hin, daß der Verfertiger dieser Urkundenabschrift keine ausreichenden Lateinkenntnisse besaß. Die bisherige Datierung (so zuletzt Feldmann, Welf VI., Reg. Nr. 104: 1160-1167) muß geändert werden, da Helmer, in: QE NF 41,1, 20f (Tr 7) feststellen konnte, daß Abt Konrad schon ab 1146 Dezember 25 bis 1147 Ende Mai nachzuweisen ist. Damit bleibt nur die Sedenzzeit von Bischof Konrad als zeitlicher Rahmen. Archipresbyter Konrad ist noch in Nr. 37 und Nr.  50 erwähnt. Zu Scholaster Meginhard s. Nr. 50. Burggen gehörte zum ältesten Klostergut von St. Mang (vgl. Rump, Füssen 85, 101 f.). Zu Werner von Burgberg vgl. Müntefering, in: QE NF 35, 82 (Tr. 81 mit Vorbemerkung). Bei Udalrich von Hausen könnte es sich um Udalrich II. von Hausen (Gem. Diedorf, Lkr. Augsburg) handeln, s. Müntefering, in: QE NF 35, 69 (Tr. 64: Vorbemerkung). Siegfried von Igenhausen ist mit dem bei Müntefering in: QE NF 35, 145 (Tr. 167) und 153 (Tr. 179) genannten Sigefridus de Hugenhusen gleichzusetzen. - Ein Irmendegen von Greith (́Gruti, Grute, Gerouti, Gerunden, Reiti) ist nach Rump, HAB Füssen 73 mehrfach mit seinen Brüdern Konrad und Wernher in den Jahren 1156-1194 als welfischer Zeuge für Steingaden und Wessobrunn belegt, wird also ein welfischer Ministeriale gewesen sein. Gerung von Weißensee wird doch eher gleichfalls zu den welfischen Ministerialen zu rechnen sein. Für die Vermutung von Rump, HAB Füssen 78, Gerung sei ein liber homo gewesen, gibt es keinen Beleg. Für Horn vgl. Steiner, HONB Füssen Nr. 186. Zu Denklingen, wo das Hochstift Augsburg die Ortsherrschaft besaß, vgl. Liebhart, HAB St. Ulrich und Afra 390. Für Weißensee vgl. neuerdings Steiner, HONB Füssen Nr. 420.

 

Georg Kreuzer

 

Originalregest für RIplus | SFG, bearbeitet von Georg Kreuzer, Redaktion Thomas M. Krüger unter Mitarbeit von Florian Dorn, Erstveröffentlichung im März 2016.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RIplus | SFG: Regg. B/DK Augsburg 2 n. 13, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/eff406f5-dca2-4db4-a118-6123195a8c9c
(Abgerufen am 28.03.2024).

Bestandsinformationen