Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Otto III. - RIplus URH 1 n. 41

984, Speyer

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Kg. Otto III. bekundet allen Getreuen: Bf. Gerhard von Toul hat von ihm die Rückgabe der Abtei St. Dié verlangt (adierit serenitatem nostram ... reposcens reddi), die nach Ausweis kgl. und päpstlicher Urkk. seiner Kirche gehört¹ (habente ad haec ... regale ex hoc praeceptum et apostolicum Romanae sedis privilegium). Dieser Besitz sei aber durch Unachtsamkeit und vor allem den Haß des exkommunizierten Kg. Lothar² gewaltsam und hinterlistig der Touler Kirche entfremdet worden. Schließlich hatten Hzg. Friedrich³ und seine Gemahlin Beatrix⁴ sie zu Lebzeiten Ks. Ottos II. als Lehen inne, und, nach Friedrichs Tod, Beatrix allein.

Diese erkannte die Berechtigung der Klage des Bf. an (cognoscens ... veram rectitudinem ... in assidua reclamatione), woraufhin der Besitz dem Bf. zugesprochen wurde (eam peroptavit dignamque adiudicavit). Daraufhin stimmten sie zu, daß der nicht lehnbare Teil der Abtei mit allem Zubehör dem Bf. verbleiben sollte, der Rest aber ihr auf Lebenszeit und danach einem ihrer Söhne nach ihrer und des Bf. Wahl.

Ebenso hatte Ks. Otto II. angeordnet⁵ (imperiale fecit praeceptum), daß die Abtei Moyenmoutier nach dem Tod des Hzg. ganz der Kirche von Toul zufalle. Auf dem Hoftag zu Speyer (Nos denique residentes Spirae ad colloquium) beschlossen die Getreuen Ottos III., daß dies so recht und billig sei (rata et condigna fideles nostri haec censuerunt). Daher bestätigt er auf Vermittlung seiner Mutter Theophanu sowie der Hzgg. Heinrich und Konrad, der Ebff. Willigis von Mainz und Warin von Köln sowie des Bf. Erchanbald von Straßburg, der Reichsfürsten, der Touler Kirche den Besitz der Abteien zu den genannten Bedingungen. A.i.d. 984, a.r. 1; dat. Spirae.

Überlieferung/Literatur

Ü: (Nur aus älteren Drucken bekannt.)

D: MGH DD 2 S. 395f. Nr. 2.

R: RI 2 Nr. 958. Stumpf Nr. 872.

Anmerkungen

1. ¹Nicht nachweisbar.
2. ²Lothar II. (855–869); vgl. Mühlbacher, Karolinger S. 504–537.
3. ³Friedrich, Hzg. von Oberlothringen, 959–978.
4. ⁴Beatrix, Hzgn. von Oberlothringen, gest. nach 987.
5. ⁵D O II 62 von 973.