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RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 7 - Die Zeit Karls IV. (1355 April - 1359)

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Ks. Karl IV. an Gf. Amadeus von Genf sowie alle Edlen, Dienstleute, Bürger und übrige Bewohner des Landes Fauçigny: Teilt mit, daß ihm wahrheitsgemäß berichtet worden ist (ad imperialis celsitudinis noticiam veridica relacione pervenit), daß der Adressat mit dem Dauphin Karl von Vienne übereingekommen sei, niemandem außer einem jeweiligen Dauphin den Lehnseid für das Land Fauçigny und die Grafschaft Savoyen zu leisten, auch dieses Land nicht einer anderer Gewalt außer der des Dauphin zu unterstellen. Da dies jedoch zu einem unangemessenen und schweren Nachteil für den Adressaten und dessen Länder führt, und er als Ks. die Lage seiner Untertanen verbessern und nicht vermindern will, hat er kraft ksl. Gewalt mit Rat und Zustimmung der Fürsten, Vornehmen und anderer seiner Edlen das Land Fauçigny mit allen Burgen, Dörfern, Lehen und Rechten und besonders den dem Dauphin geleisteten Lehnseid zurückgenommen (de principum, procerum et aliorum nobilium nostrorum consilio et consensu terram [...] et specialiter homagium et feudum racione comitatus predicti debitum Delphino prefato ad nos de imperialis potestatis plenitudine revocamus, reducimus et volumus eciam ex certa sciencia totaliter pertinere). Wenn wegen dieser Dinge von dem Dauphin oder einem anderen etwas in den früheren Zustand versetzt werden sollte, widerruft er es ebenfalls kraft ksl. Gewalt (auctoritate imperatoria revocamus), indem er zugleich die Adressaten, das Land und die Grafschaft Savoyen und die vorgenannten Rechte in seinen und des Reiches besonderen Schutz nimmt (in nostram et sacri imperii proteccionem recipimus specialem).

Er gebietet daher bei Strafe der schweren ksl. Ungnade und der Aberkennung aller ksl. und des Reiches Lehen (sub pena indignacionis nostre gravissime et nichilominus perdicionis iurium suorum feudalium, que a nobis et ipso imperio obtinere noscuntur, districcius inhibemus omnino volentes) allen geistlichen und weltlichen Fürsten, Mgff., Gff., Vizegff., Freiherren, Rittern, Dienstleuten und Amtsträgern1. Städten und sonstigen höheren und niederen Personen in Städten und Ländern, die seiner ksl. Botmäßigkeit unterstehen, besonders auch dem erwähnten Dauphin von Vienne oder dessen Statthalter, sowie dem Mgf. [Johann II.] von Montferrat, den Gff. [Amadeus] von Savoyen und [Philipp] von Burgund, Jakob von Savoyen, dem Fürsten von Achaja, den Visconti von Mailand, [Bernabo und Galeazzo], dem Herrn und den Untertanen von Waadt, den Städten Freiburg [im Uechtland] und Bern sowie anderen Getreuen des Reiches, nicht zu gestatten, daß dem Land oder der gen. Grafschaft durch Rat, Tat oder ihre Zustimmung Schaden oder Unrecht zugefügt werde.

Er hat nämlich entschieden, daß die Angelegenheit, wegen der zwischen den Adressaten und anderen, die es angeht, gehandelt wird, zu ihrer Zeit vor dem Kaiserhof verhört und entschieden wird, um vollständige Gerechtigkeit zu gewähren (nam serenitas nostra negocium, de quo agitur inter vos et quoscumque alios, qui sua crediderint interesse, audire suo tempore in imperiali curia et diffinire decrevit de vobisque omni petenti iusticie plenitudinem exhibere).

Originaldatierung:
Datum Prage 1355, ind. 8, XII. kal. septembris, r. 10, r. Böhm. 9, i. 1.
Kanzleivermerke:
Per dominum cancellarium Iacobus Augustini.

Überlieferung/Literatur

Ü: A AD Annecy, SA 66 U 15 – Perg., an Seidenschnur anh. MS abgef. Rückvermerk: R[egistratu]m Volpertus.

D: MGH Const. 11, S. 288f. Nr. 508.

R: Fehlt in RI 8.

Anmerkungen

  1. 1Es werden unterschiedliche Amtsträger aufgezählt.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 7 n. 24, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/ee6e2a70-83d2-40fb-9013-0d92912ae396
(Abgerufen am 18.04.2024).

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