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RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 11 - Die Zeit Wenzels (1376-1387)

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Kg. Wenzel bekundet öffentlich allen: Ks. Karl [IV.] hat für den Fall seiner Abwesenheit in Deutschland Kg. Wenzel zur Wahrnehmung des Reichshofgerichts ermächtigt. [Es folgt inseriert entsprechende Urk. Ks. Karls von 1377 Feb. 22.1] Kraft dessen hat Kg. Wenzel alle Klagen, gerichtlich anerkannten Ansprüche und die Acht aufgehoben, in die die Bürgermeister, Räte und Bürger der Stadt Köln allgemein, insbesondere aber durch die Klage Ebf. Friedrichs vor dem ksl. Hofgericht gekommen waren2 (daz wir abgenomen haben alle die klag vnd ervollung, vnd auch genczlichen awz der Echte gelazzen haben [...] darumb sie der [...] erczbisschof [...] vor [...] unsers herren und vaters hofgericht erklagt und geacht hat), und will, daß sie durch diese Klage und Acht an ihren Ehren, Leib und Gut nie mehr Schaden nehmen. Der Kg. hat sie aus dem Reichsachtbuch tilgen lassen (haben sie auch geheissen schreiben und tilgen awz unserm und des heiligen reichs echtbuch), aus dem Unfrieden in den Reichsfrieden gestellt und in alle früheren Rechte, Freiheiten, Gewohnheiten und Privilegien wieder eingesetzt. Deshalb gebietet der Kg. (wollen wir vnd gebieten), die Kölner wegen der Klage und Acht nicht mehr anzugreifen oder zu schädigen, sondern sie gegen jedermann in Schutz zu nehmen. Falls jemand dazu trotz Aufforderung nicht bereit ist, wird der Kg. über denselben am kgl. Hofgericht nach Recht richten lassen (zü den oder zü dem wollen wir heissen richten in vnserm kuniglichem hof als recht ist). Kg. Wenzel gelobt, sich selbst daran zu halten.

Originaldatierung:
geben [...] zü Nüremberg an dem Montag noch sant Ambrosius tag, 1377, r. B. 14, r. R. 1.
Kanzleivermerke:
[KV:] Auf Veranlassung (Per) des Herrn Kg.: Ebf. [Johann Očko von Vlašim] von Prag.

Überlieferung/Literatur

Ü: A HistA Köln, HUA 3074 (Perg.). – MS (mit Rücksiegel) an Perg.-Streifen anhängend.

B1 HA Köln, Kopiar 1 (14. Jh.) Bl. 142v-143r (neu: Bl. 150v-151r).

B2 HistA Köln, Kopiar 14/2 (18. Jh.) Bl. 236r-238v § 109.

D: Quellen z. Gesch. d. Stadt Köln 5 S. 214-214 Nr. 172 (zu 1377 April 1).

R: Regg. Ebff. Köln 8 Nr. 1664. – Mitteilungen StadtA Köln 9 (1886) S. 7.

Kommentar

Zum gesamten Vorgang vgl. Gengler, Cod. jur. mun. 1 S. 572ff.

Anmerkungen

  1. 1DRTA 1 S. 185f. Nr. 101. – RI 8 Nr. 5751.
  2. 2Mit Urk. von 1375 Sept. 10 (UB Niederrhein 3 S. 672ff. Nr. 772) hatte das ksl. Hofgericht für Ebf. Friedrich III. von Köln gegen 89 namentlich genannte Kölner Bürger entschieden; mit Urk. von 1376 Mai 31 (UB Niederrhein 3 S. 683f. Nr. 781) sicherte Ks. Karl zu, die geächteten Bürger von Köln ohne Zustimmung des Kölner Ebf. nicht aus der Acht entlassen und sie aller Privilegien für verlustig erklären zu wollen, falls sie über Jahr und Tag ungehorsam bleiben; mit Urk. von 1376 Juli 7 (UB Niederrhein 3 S. 687ff. Nr. 784) befahl Ks. Karl, die von Ebf. Friedrich gegen die Stadt Köln erwirkte Acht in Vollzug zu setzen; mit Urk. von 1376 Dez. 4 (UB Niederrhein 3 S. 691ff. Nr. 789) erklärte Ks. Karl die Bürger der Stadt Köln ihrer Privilegien für verlustig; mit Urk. von 1377 März 12 hob Ks. Karl aber schließlich die Acht bereits auf, vgl. UB Niederrhein 3 S. 696 Anm. 2. – Zu der mit Urk. von 1377 Juli 12 herbeigeführten Schlichtung zwischen Ebf. Friedrich und der Stadt Köln s. Regg. Ebff. Köln 8 Nr. 1729.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 11 n. 2, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/ed4b17b9-19b1-48a9-b973-1792b6e34c1d
(Abgerufen am 29.03.2024).

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