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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,2

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Mit seines Herrn Römerkönig Heinrichs besonders beurkundeter Erlaubnis bestellt der Kölner Erzbischof und Reichserzkanzler für Italien Heinrich [II., von Virneburg,] urkundlich den Zisterzienserabt Heinrich [II.] von Weiler[-Bettnach] ab sofort zum Stellvertreter in seinem Erzkanzleramt, das [eigentlich] Zeichen besonderen Vorrechts des Kölner Erzbischofs im Römischen Reich ist. Könne doch Erzbischof Heinrich wegen schwieriger Sonderaufgaben für seinen König und seine Kirche nicht mit König Heinrich an dessen Italienzug, der für das Reich (pro imperii negotiis) stattfinde, teilnehmen, obgleich sein Erzkanzleramt für Italien das erfordere. Der Erzbischof erteilt dem Abt umfassende Vollmacht, alles von diesem Amt Geforderte, besonders hinsichtlich Transport und Bewahrung des Königssiegels, zu tun, besonders auch die Amtsinsignien überall in Italien zu führen, die dem Erzkanzler zustehenden Gebühren, Einkünfte und Gaben (iura, redditus et obventus) zu fordern, entgegenzunehmen und nach Gutdünken zu verwenden und alles Erforderliche zur Wahrung von Ehre, Recht und Stellung des Erzkanzlers und seiner Kirche aus diesem Amt in Italien zu tun. Entsprechende Handlungen des Stellvertreters erkennt der Erzkanzler von vornherein an. – Universis [...] nos Heinricus, Dei gratia sancte Coloniensis ecclesie archiepiscopus.

Originaldatierung:
datum [...] sabbato ante nativitatem beate Marie virginis

Überlieferung/Literatur

Original (Pergament, Siegel fehlt, Löcher für die Siegelschnur vorhanden) Florenz, AS, Diplomatico prov. Ugolini. – Drucke: Paoli, Document Kanzlei Heinrich VII., S. 295f. aus dem Original (ungenau); *Schwalm, MGH Const. 4, S. 370f. Nr. 426. – Regesten: Kisky, Regesten der Erzbischöfe von Köln 4, Nr. 556; Wampach, UQB 7 (1949) Nr. 1325.

Kommentar

Die erwähnte urkundliche Erlaubnis zur Ernennung eines geeigneten Stellvertreters für das Erzkanzleramt in Italien hat König Heinrich dem Kölner Erzbischof unter demselben Datum erteilt; oben Nr. 632. – Reichshofkanzler Heinrich (oben im Kommentar zu Nr. 88 vom 12. März 1309) war schon unter dem 23. Mai 1310 in Avignon durch den Papst zum Bischof von Trient ernannt, die entsprechende Urkunde aber erst nach dem 14. August 1310 in das Kanzleiregister des Papsts eingetragen worden; Curzel, Documenti papali (2004) S. 209–211 Nr. 114 [Druck] bzw. Regestum Clementis Papae V, Annus quintus (1887) Nr. 1511 vom 23. Mai 1310 hinter Nr. 5507 vom 14. August 1310 aus Notre-Dame du Groseau. Noch am 6. September 1310 quittierte Reichshofkanzler Heinrich ebenfalls »nur« als Abt von Weiler-Bettnach; MGH a.a.O. 4 II (1909–1911) S. 1267 Nr. 1214 und dazu Bresslau, Erste Sendung (...1926) S. 554 Fn. 1.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,2 n. 633, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/ed1cd4ce-0c20-498d-9804-dcf0753876c2
(Abgerufen am 18.04.2024).