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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,4,4,3

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Urban III. beauftragt Kardinal(diakon) R(adulf von S. Giorgio in Velabro) (R. cardinalis) mit der Überprüfung des Schiedsspruchs, den Magister G(ibuinus), jetzt Primicerius von Mailand, und Heinrich, Archipresbiter der Dekumanen (in Mailand) (magistrum G[ibuinum] nunc primicerium Mediolanensem, et Henr[icum] archipresbiterum Decumanorum), als gewählte Kompromissare im Streit zwischen Propst (Paganus) und den Brüdern der Pieve Casorate (prepositus et fratres de Casolate) (Erzd. Mailand) und dem Kloster Morimondo (monasterium de Morimondo) (Erzd. Mailand) um gewisse Ländereien, die Friedhöfe der Kirchen S. Giorgio in Fallavecchia und S. Ambrogio in Coronago (ecclesiarum sanctorum Georgii et Ambrosii), Zehnte, Wege, Kirchenschmuck von S. Giorgio und anderes gefällt haben.

Überlieferung/Literatur

Dep., erwähnt in der im Zusammenhang mit der unter Innocenz III. vorgenommenen Streitschlichtung, vgl. den Kommentar.

Reg.: – .

Kommentar

Zur Sache allgemein vgl. Bellini, Origini di Morimondo S. 53 und Maleczek, Casorate S. 361-392. Danach war der Streit bereits unter Lucius III. virulent, als beide Parteien sich nach Verona begaben, um vor dem Papst Klage zu erheben. Der Tod Lucius' III. verhinderte aber den Beginn eines förmlichen Verfahrens und Urban III. legte beiden Seiten nahe, einen Kompromiß herbeizuführen (erwähnt in den Zeugenaussagen des späteren Verfahrens von 1201, Maleczek S. 387-390 Nr. 8, S. 388, vgl. Reg. 122). Der Schiedsspruch der beiden Kompromissare, der wahrscheinlich 1186 April 19 erfolgte (Maleczek S. 387-390 Nr. 8, S. 389 mit Anm. 16), wird im Delegationsmandat Innocenz' III. von 1199 Mai 11 (Maleczek S. 372-373 Nr. 1) erwähnt, vgl. dazu Maleczek S. 368f. Da aber der Abt von Morimondo die Vereinbarung nicht akzeptierte und Appellation einlegte, wurde Kardinaldiakon Radulf von S. Giorgio in Velabro von Urban III. mit der Prüfung des Schiedsspruchs beauftragt. Er hob die Entscheidung der Kompromissare auf, wie dies aus der Allegation des Abts (Peter oder Jakob) von Morimondo von 1199 (Maleczek S. 376-378 Nr. 3, S. 376f.) sowie aus dem Urteil von 1200 Januar 10 der durch Innocenz III. mit dem Streitfall beauftragten Richter (Maleczek S. 379-382 Nr. 4, S. 380) und den Zeugenaussagen von 1200 (Maleczek S. 382-385 Nr. 5, S. 384) hervorgeht. – Zu den beiden Kompromissaren, Magister Gibuinus, Rektor der Kirche S. Giorgio in Palazzo in Mailand, und Heinrich, Archipresbiter der Dekumanen in Mailand, vgl. Maleczek S. 368.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,4,4,3 n. 1273, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/ebf56a64-0aab-4744-bcf2-3ec2d0014159
(Abgerufen am 24.04.2024).