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RIplus | Erzbischöfe von Mainz - Abt. 1, Bd. 2 (1328-1353)

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Erzbischof Baldewin von Trier (Trere), zuo eime herren und beschirmere des heiligen stuhles zuo Mentze eintrechticlichen genumen, vereinbart zur Beendigung des Krieges zwischen Erzbischof Mathias von Mainz (unsirm vorvaren), Baldewin und seinem Stifte zu Mainz und dem (†) Landgrafen Otto, Junker Heinrich (Junkerren Henrich), seinem Sohn, dem jetzigen Landgrafen (nuo), Herren zu Hessen, (und) seinem [Heinrichs] Bruder und Erben, mit Rat und Zustimmung seines Kapitels ein Schiedsgericht, bestehend aus Graf Gerlach von Nassau (-sowe) für Baldewin, B. Ludwig von Münster (Munstere) für Hessen, König Johann von Böhmen als Obmann. Die Ratleute sollen bis Ostern den Streit schlichten (Ende geben); gelingt dies nicht, dann König Johann. Fällt auch dieser bis Ostern keine Entscheidung, so sollen die Ratleute „ein Mann“ sein und 8 Tage nach Ostern in die Burg Friedberg (Frede-) oder die Stadt Münzenberg (Minzen-) einreiten, wo der Bischof von Münster es vorzieht, und innerhalb eines (weiteren) Monats eine Entscheidung treffen. Dabei sollen die Abmachungen von Eisenach (Ysenache)1 wohl berücksichtigt werden. „Uff diese sune“ sollen alle Gefangenen „Frist und Tag“ haben, „welcher man . wider gewinnen mag und macht haben mag“, bis zum ersten Sonntag nach Pfingsten, ausgenommen der Propst von Ravensberg2; wen man aber nicht „gewinnen oder haben mag“, „des schatzunge solen wir . ufrichten“ nach Geheiß der Ratleute. Johann von Saldern (dere) und sein Geselle, der . von Wildenstein, und der Voys und Luppold von Hanstein sollen „umb sine schatzunge frist und tag“ haben auf vorgenannte Sühne und Zeit. Luppold von Hanstein soll seinen zwei Gefangenen, Simon von Goertz und Syntram Buttelere, Frist auf genannten Tag geben. Die Schatzung sollen die Ratleute vornehmen, „ane die von Hartenberg“, die geschatzt sind, die in die Sühne mitaufgenommen werden sollen. – Hält Mainz (wir der vorgen. herre von M.) den Vertrag nicht ein, so ist es treulos und Graf Gerlach von Nassau (sowe), Gotfrid von Eppenstein und Cone von Valkenstein geloben, ihm nicht beholfen zu sein; ebenso ist der Landgraf (wir der lgr.) in dem gleichen Falle treulos und meineidig, der Bischof von Münster und der Graf von Waldecken helfen ihm nicht gegen Mainz. Siegler: Baldewin „mit unsers Erzbistums von Trere ingesigel, des wir gebruchen zu diesem male“.

Originaldatierung:
Geschr. und gegeb. des nehesten dinstages vor sente Martines dage 1328

Überlieferung/Literatur

Or.: Marburg, Staatsarchiv (Verträge mit Mainz). Großes grünes S. hängt an; kein Rücksiegel. Gegenurkunde des Landgrafen Heinrich von Hessen.. Myntzenberg d. e. d.

Or: München, B. Hauptstaatsarchiv (Mainz, Erzstift, Nachträge 18 nr. 43). Anh. S. abgefallen. – Cop.: Würzburg, Staatsarchiv (Ingrossaturbücher VI f. 69; Lib. reg. VI f. 71). – Gedr.: Wenck, Hess. Landesgesch. 2, Ukb. 310 nr. 305. – Reg.: Hanstein, Urkundl. Gesch. der von Hanstein 1, Urk. 84 und 2, 80; Scriba, Hess. Regesten 3, 173 nr. 2605; Stengel, Nova Alamanniae 1, 113 nr. 204.

Vgl. Gesta Trevirorum (ed. Wyttenbach u. Müller 2, 248): quia longissima cum lantgravio Hassiae fuerat in guerra (sc. ecclesia Moguntina), quae nondum erat sedata; Joannis, Rer. Mog. 1, 652 II 2; Schrohe, Beitr. z. Gesch. d. Erzbischof's Heinrich III. S. 8 u. Anm. 7; Dominicus S. 255, Anm. 3; Vogt, Die Reichspolitik B.'s S. 15 u. Anm. 4; Vogt, Mainz u. Hessen in Mitt. d. Oberhess. Geschichtsver. N. F. 21 (1914) S. 46; Rommel, Gesch. v. Hess. 2, 119.

Anmerkungen

  1. 1S. darüber Vogt, Erzbischof Mathias v. Mainz (1905) S. 59 Anm. 8.
  2. 2Dompropst von Osnabrück. Vgl. über ihn Reg. 2845 und Schmidt, Päbstl. Urk. 238 nr. 382 zum 27. Okt. 1329.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. EB Mainz 1,2 n. 2977, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/eb5768d9-c44d-4a5a-80d2-a042285ee2c2
(Abgerufen am 28.03.2024).

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