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RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 16 - Die Zeit Ruprechts (1404-1406)

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Engelhard von Weinsberg, Hofrichter Kg. Ruprechts (des[…] kungs[…] hofrichter), bekundet: Als er am heutigen Tag zu Heidelberg in der Burg zu Gericht saß, kam im Gericht vor ihn Bgf. Friedrich von Nürnberg für sich selbst und als bevollmächtigter Vertreter seines Bruders, des Bgf. Johann von Nürnberg. Der Vollmachtbrief wurde rechtmäßige vor Gericht bewiesen. (vor uns quam daselbist in gerichte[…] von sinen[…] und[…] sins bruders wegen und mit sinem gantzen und vollen gewalt der ouch daselbist vor uns in gerichte recht und redlich bewiset ward).

Bgf. Friedrich legte folgenden mit dem Siegel des Landgerichts der Bgfs. versehenen rechtmäßigen und unversehrten Brief vor, ließ ihn verlesen und anhören. Dieser lautet Wort für Wort: [Es folgt als Insert der Brief des Heinrich Schenk zu Leutershausen, des Landrichters zu Nürnberg, von 1403 Nov. 20 (geben mit urteil under des lantgerichts insigel am dinstag vor sand kathreyen tage, 1403). Danach hat der Vertreter der Bgff. vor dem Landgericht der Bgfs. Folgendes dargelegt: Bf. Johann von Würzburg habe die beiden Bgff. in Verletzung der ksl. und kgl. Privilegien, Freiheiten und Rechte des Landgerichts ihrer Bgfs. und im Widerspruch zu jedem Fürstenrecht vor das Landgericht des Hzgt. Franken geladen, um über sie, ihre Herrschaft, ihr Land und ihre Leute ein Achturteil zu erlangen. Der Vertreter der Bgff. habe das Urteil erwirkt, daß eine derartige etwaige Ächtung ohne Auswirkung auf die Bgff., ihre Herrschaft, ihr Land und ihre Leute bleiben solle und der Bf. jeglichen etwa daraus erwachsenden Schaden in Ordnung zu bringen habe].Nachdem dieser Brief vor dem Hofrichter im Gericht vorgelesen und angehört war, bat Bgf. Friedrich mit Fürsprecher für sich und seinen Bruder um Urteil über Folgendes (do bat uns[…] mit sinem fursprechen einer urteyl zufragend): [1.] Ob sie billig und nach Recht zukünftig bei all den aufgeführten Verbriefungen, Urteilen und Rechten verbleiben dürften. [2.] Ob man ihnen dies billig und nach Recht mit Brief und Siegel des Hofgerichts von Kg. und Reich bestätigen und transkribieren könne, damit diese stets wirksam bleiben und sie diese nutzen und genießen können, wann immer sie deren bedürfen, und an allen geistlichen und weltlichen Gerichten und allen anderen Stätten. Dies alles wurde ihnen mit Gesamturteil nach Recht erteilt (das ward in alles erteilt mit gemeiner volg und urteil als recht ist).

Der Hofrichter bestätigt hiermit entsprechend dem Urteil kraft Gewalt des Hofgerichts den Bgff. alle genannten Verbriefungen, Urteile und Rechte.

Er gebietet kraft Gewalt des Hofgerichts hiermit allen strengstens, die Bgff. in diesen Rechten zu schützen, zu schirmen und in keiner Weise zu hindern.

Danach bat Bgf. Friedrich um Urteil darüber, ob das, was der Bf. vor dem Landgericht des Hzgt. bereits erklagt und erwirkt habe oder noch erklagen und erwirken werde (icht erclagt oder erlanget hette oder erclagen oder erlangen werde), ihm, seinem Bruder, ihrem Land und ihren Leuten billig und nach Recht in keiner Weise schaden könne. Auf die Frage des Hofrichters wurde erteilt (daruff ward nach unser frag erteilt), was auch immer der Bf. vor dem Landgericht des Hzgt. bereits erklagt und erlangt habe oder noch erklagen und erlangen werde, solle den beiden Bgff., ihrem Land, ihren Leuten und ihrem Gut keinen Schaden bringen.

Originaldatierung:
Geben zu heydelberg, 1404, des nehsten montags nach dem Obirsten tage der Weynachten, den man in latin nennet Epiphania domini.
Pön:
Richten nach Recht des Hofgerichts (richten als des obgenanten hofgerichtes recht ist).
Kanzleivermerke:
[KV] Johann Kirchen.

Überlieferung/Literatur

Ü: A StA Bamberg, A 20 Nr. 262. - HGS. an Perg.str. anh.

D: Mon. Zoll. 6 S. 219f. Nr. 231.

R: Reg. Pfgff. 2 Nr. 3323.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 16 n. 2, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/e9beb4f1-4d43-4f7c-adb1-462591258070
(Abgerufen am 28.03.2024).

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