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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,2

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Papst Nikolaus (I.) bemüht sich um die schriftlich verzeichneten Lahmen, Blinden und weiteren Behinderten der Stadt Rom und versorgt sie mit Mahlzeiten.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Lib. pont. (Duchesne II 161).

Reg.: –.

Lit.: Gregorovius, Geschichte Rom I 530.

Kommentar

Die nur in die Vita Nicolai aufgenommene Passage beschreibt detailliert das römisch-päpstliche Sozialsystem, das mit der Ausgabe von unterschiedlich gekennzeichneten Bullen funktioniert haben soll, um die Versorgung der Armen in der Stadt wenigstens einmal in der Woche sicherzustellen. Allgemein zur Armenversorgung, jedoch mit stärkerer Berücksichtigung der nördlichen und nordwestlichen Gebiete sowie der Hospitäler und Xenodochien, vgl. Boshof, Armenfürsorge (zu Rom allgemein 277f.) sowie zu den Armenmatrikeln Rouche, Matricule. Auch bei der Begründung zur Renovierung der forma im Lib. pont. wird das soziale Engagement des Papstes hervorgehoben (n. 714). Zwar wird in der Vita eher von einem funktionierenden System der Armenspeisung berichtet, auszuschließen ist aber nicht, daß eine solche Versorgungsmethode gerade zu diesem Zeitpunkt erfunden bzw. neu begründet wurde. Die vorliegende Erwähnung steht im Lib. pont. unmittelbar vor einem Schenkungsverzeichnis (vgl. zu dessen Datierung n. 648) und ist deshalb auf denselben Zeitraum zu datieren.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,2 n. 647, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/e72ae586-aac4-451f-95be-7f429d691885
(Abgerufen am 28.03.2024).