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RIplus | Erzbischöfe von Mainz - Abt. 1, Bd. 2 (1328-1353)

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Erzbischof Baldewin von Trier, des hl. röm. Reiches Erzkanzler durch Welschland, Herr und Beschirmer des Stiftes zu Mainz (Mentze), gewinnt den Grafen Johann von Katzenelnbogen (-elen-) sich und seinem Stifte zum Diener und Helfer gegen jedermann, wo er es „mit eren gedun mag“, besonders Herrn Heinrich, den Propst von Bonn (Bunne), der sich des Stiftes zu Mainz animmt, und „wider die stat zu Mencze“ und ihre Helfer, „also lange, biz daz wir geruweliche behalden das bischdum zu Mencze“; er gibt ihm dafür 800 Pfd. Heller und den Rittern Frank (-en) und Walter (Waltern) von Hohenstein, seinen Burgmannen, 200 Pfd. Heller auf einen ledigen großen Turnos am Zoll (unserem) zu Bacharach, „biz daz di 800 und 200 Pfd. gehaben werden, zu hebene oeber di 400 Pfd. Heller, di wir dem forgen. Johanne iczunt bezalet han umme di vorgescribenen stucke“. Wo Johann oder sein Gesinde mit Baldewins Gesinde und Amtleuten auf Baldewins oder seines Gesindes Geheiß oder Gebot und mit Baldewins Banner (baneir) sind, das soll auf Baldewins Kosten und Verlust sein; Gefangene und sonstiger Nutzen sollen dem Erzbischof zufallen. Wo aber Johann oder seine Freunde einen „ufsacz deden“, da sie des Erzbischofs Freunde „zu beden“, was man da an Leuten finge oder sonst an Nutzen gewänne, außer Vesten und Hauptleuten, die dem Erzbischof gehören sollen, das soll „nach marckzale der lude beidersiten“ geteilt werden. „Wa aber er und sin gesinde geschefnisse hetten ane unser gesinde, waz si da gewunnen, daz sal ir sin“, doch ohne Vesten und Hauptleute, wie zuvor. Wann auch Johann mit seinen Freunden in seinen Vesten ist, soll er den Erzbischof nicht heischen; er und seine Freunde sollen keine Brandschatzung vornehmen und keinen Vertrag schließen (gedingetze dun), ohne ihn und seine Freunde, „noch insal ir dekein brechen, wa wir oder unse frund si gedun oder gegeben“. „Waz von plucgwinninge vallende ist zu Stadecke, daz man dar uz erbeidet, daz han wir ime gegeben ane fuoterunge; ob man di da dede von anderme gude, wa iz si, da mide mide mogen wir unsern willen dun“. Der Erzbischof wird ihn verantworten zu seinem Rechte und ihm dazu beholfen sein, „also wir unserm edelen manne von rechte schuldig sin“.

Originaldatierung:
G. zu Aschaff(enburg) an dem phingestabende.

Überlieferung/Literatur

Or.: Marburg (Niedergrafschaft Catzenelnbogen). Vom Siegel hängt Bruchstück (ohne Rücksiegel) an. Gegenurk, des Grafen Johann (-han) von Katzenelnbogen (-elle-)1. Außer dem Aussteller siegelt her Gerlach, greve von Nassowe2.

Or.: Koblenz 1 a. Die beiden S. abgef. Varianten: Waltern von Hoinstein, banyr, ofsatz, marczal, pflukwinnunge.

Anmerkungen

  1. 1In einer Urk. vom 3. Mai 1329 nennt sich Johannes: burcgreve von Scharpenstein; auf dem Siegel: miles (Rossel, Eberbacher Urkb. 2, 868).
  2. 2Jeder von beiden nennt den andern „seinen Neffen“. Verbesserungen und Zusätze von Clemm/Kreimes (1975): Nicht Graff, sondern Ritter Johann von Katzenelnbogen war Burggraf von Scharfenstein, die Eberbacher Urkunde steht auch bei Rosseln nicht unter II 868, sondern 858.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. EB Mainz 1,2 n. 3019, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/e68b71e9-2d82-432a-9275-91dae172ad25
(Abgerufen am 19.04.2024).

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