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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Graf Welf [II.] ersetzt auf Veranlassung Kaiser Konrads II. dem Bischof Bruno und dem Hochstift Augsburg alle früher zugefügten Schäden.

Überlieferung/Literatur

Wiponis gesta Chuonradi imperatoris cap. 19, 20 (11. Jh.) MG SS Schulausg. 38 f; Historia Welforum cap. 9, 10 (12. Jh.) MG SS Schulausg. 18. - RI 3, 59 Nr. 109 b. - Breßlau, Jb. Konrads II. 1, 220.

Kommentar

Der von Wipo genannte Reichstag in Ulm ist durch die hier ausgestellten Diplome Konrads II. für die Zeit von Juli 16 bis Juli 26 gesichert (MG DD 4, 150 f Nr. 107, 108; RI 3, 59 f Nr. 110, 111; weitere Quellen über den Reichstag s. in der Wipo-Ausgabe S. 91, 95, 101; Annales Augustani MG SS 3, 125; Chronicon Wirziburgense MG SS 6, 30; Frutolfi chronicon universale MG SS 6, 195). Herzog Ernst von Schwaben, Graf Welf und die anderen Aufständischen ergaben sich hier dem Kaiser. Konrad hatte nach seiner Rückkehr aus Italien bereits anfangs Juni Welf II. die Grafschaften an der Grenze der Diözesen Trient und Brixen sowie im Inntal entzogen (RI 3, 57 Nr. 106), war dann nach Regensburg gezogen, von wo er sich in der ersten Julihälfte über Augsburg nach Ulm begab. In Augsburg hatte er sich mit seinen nächsten Vertrauten über die weiteren Maßnahmen gegen die Aufrührer beraten (Wipo cap. 20: in Augusta Vindelice colloquium familiare cum suis fidelibus tenens de proditoribus patriae tractare coepit). Brunos Klagen dürften wohl im Mittelpunkt der Beratungen über Welf II. gestanden sein; er begleitete den Kaiser sicher auch nach Ulm. Über die Einzelheiten der Entschädigung, die außer dem Augsburger auch dem Freisinger Bischof zu leisten waren, fehlen nähere Angaben. Vielleicht läßt sich etwas darüber aus dem Güterverzeichnis der Augsburger Kirche aus der Zeit Bischof Heinrichs II. entnehmen (s. Nr. 302). Schröder, BA 5, 661 vermutet, daß der hochstiftische Besitz in Jettingen [Lkr. Günzburg] aus der welfischen Entschädigung stammt. Bei Jettingen hatten welfische Ministerialen Besitz (vgl. auch a. a. O. 682).

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 146.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 253, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/e593853b-29b5-4724-8cb7-cd3818438a23
(Abgerufen am 28.03.2024).

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