Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Johannes VIII. - RI I,4,3 n. 411

(878 August Mitte)

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Papst Johannes (VIII.) trifft (auf dem Konzil) in Troyes (apud Trecas) mit (Erzbischof) Hinkmar von Reims zu einer Unterredung (... collocutione ...) zusammen.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Flodoard von Reims, Hist. III 21 (MG SS XXXVI 272).

Reg.: –.

Lit.: Caspar, Register Johanns 136f.

Kommentar

Das Treffen des Papstes mit dem Reimser Erzbischof ist nur bei Flodoard erwähnt. Wie weiterhin aus dessen Werk hervorgeht, bat Johannes VIII. Hinkmar um Fürsprache bei Erzbischof Liutbert von Mainz, damit dieser einen Papstbrief (oder mehrere?) und einen Gesandten gütig aufnehme (ut litteras et missum pape benigne suscipiat). Laut Dümmler, Ostfränk. Reich III² 80 ging es Johannes hauptsächlich darum, über Liutbert auf die ostfränkischen Könige einzuwirken, damit das vom Papst geplante Treffen aller vier Karolingerkönige (vgl. auch n. 396) doch noch stattfinden könnte. Nicht eindeutig zu klären ist, welcher Brief des Papstes an den Mainzer Erzbischof hier gemeint ist. Während des Konzils von Troyes (vgl. n. 405) schrieb Johannes VIII. zwei Briefe an Liutbert, die möglicherweise auch gleichzeitig versandt wurden, also beide in Frage kämen, vgl. n. 414 und n. 415. Laut Schrörs, Hinkmar 552 Reg. n. 451 und ihm folgend Stratmann in MG SS XXXVI 272 Anm. 31 sei der bei Flodoard erwähnte Brief Hinkmars an Liutbert jedoch erst nach dem Konzil in Troyes verfasst worden. Ein späteres Schreiben des Papstes an den Mainzer Erzbischof ist aber nicht erhalten, so daß an einer Identifizierung der litteras et missum pape mit n. 414 und/oder n. 415 (folgt man Dümmler läge inhaltlich n. 415 näher) festgehalten werden sollte, vgl. auch Caspar in MG Epist. VII 114 Anm. 7. Der von Flodoard erwähnte missus dürfte allerdings alle zeitgleichen Schreiben ins Ostfrankenreich (n. 412, n. 413, n. 414, n. 415, n. 416, n. 417 und n. 418) mitgenommen haben. Zu datieren ist die Unterredung etwa auf dieselbe Zeit wie diese Briefe.