Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 1 - Die Zeit von Konrad I. bis Heinrich VI. (911-1197)

Sie sehen den Datensatz 21 von insgesamt 597.

Ks. Otto I. bekundet allen Getreuen: Bf. Anno von Worms hat vor ihm wegen eines Streites mit dem Kl. Lorsch geklagt, der jährlich wiederkehrt (nostram celsitudinem adivit, sese reclamando ob frequentem contentionem quotannis habitam), weil der Abt von Lorsch die Rechte der Wormser Kirche im Odenwald im Ladengau gewaltsam bestreitet und für sich beansprucht (potestativa manu velit abdiquare seque per integrum vendicare). Er zeigte dem Ks. eine Urk. des Frankenkg. Dagobert1, mit der dieser der Wormser Kirche die Stadt Ladenburg mit allem Zubehör geschenkt hat, und Urkk., in denen dessen Nachfolger Pippin2, Karl3 und Ludwig4 diesen Besitz erneut bekräftigt hatten. Er bat um neuerliche Bestätigung allen Eigentums seiner Kirche, damit der Streit ein Ende finde (ut frequenti litigio finem statueremus). Daher verbietet der Ks., die Wormser Kirche in ihren Freiheiten und Rechten, insbesondere der Waldnutzung, deretwegen der Bf. besonders geklagt hatte (silvatico pro quo specialiter nostram maiestatem quesivit), weiter zu kränken, und verleiht die Immunität.

Originaldatierung:
Dat. 4 id. apr., a.i.d. 970, ind. 13, a.r. 35, a.i. 9; act. Rauen[nç].

Überlieferung/Literatur

Ü: A StA Darmstadt, A 2 Worms, Domstift 970 April 10.

B1 StA Darmstadt, A 1 Odenwald 1332 Jan. 8 (Bestätigung durch Ks. Ludwig).

B2 StA Darmstadt, C 1 Nr. 148 (Lib. privileg. eccl. Wormat.; 1. H. 15. Jh.) Bl. 327r–v.

B3 StA Darmstadt, C 1 Nr. 148 (Lib. privileg. eccl. Wormat.; 1. H. 15. Jh.; Bestätigung in Urk. Ks. Ludwigs von 1332 Jan. 8) Bl. 329v–331v.

D: MGH DD 1 S. 533ff. Nr. 392. (A).

R: RI 2 Nr. 517. Stumpf Nr. 486. Hübner 1 Nr. 576.

Kommentar

An der Kanzleimäßigkeit dieser Urk. ist nicht zu zweifeln, obwohl sich der Wortlaut eng an drei unbezweifelbare Fälschungen (s. o. Fußnoten) anlehnt. Diese zweifelhafte Grundlage der vorliegenden Urk. macht es verständlich, daß Lorsch sich trotz mehrfacher Bestätigung bei dieser Entscheidung nicht beruhigte. (MGH) – Vgl. Nr. 68.

Anmerkungen

  1. 1D Dagobert I 21 von 627 Sept. 21.
  2. 2Nicht nachweisbar.
  3. 3D Karl d. Gr. 257 von 798 Juli (unecht).
  4. 4Nicht nachweisbar.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 1 n. 21, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/e488f137-5eb3-485b-a186-72c7c390d030
(Abgerufen am 23.04.2024).

Bestandsinformationen