RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,4
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Niederburgund von 928 bis zur Vereinigung mit Hochburgund (um 940) - RI I,3,4 n. 3014
(928 – 935), vielleicht erste Hälfte 933?)
König Hugo (von Italien), der erfahren hat, daß italische Große (König) Rudolf (II. von Hochburgund zur Übernahme der Königsherrschaft) nach Italien eingeladen haben, schickt eine Gesandtschaft an diesen (nuntiis ad eundem directis) und tritt ihm alles Land ab, das er in „Gallien“ vor seiner Königserhebung inne hatte (omnem terram, quam in Gallia ante regni susceptionem tenuit, Rodulfo dedit), wofür er von Rudolf das eidliche Versprechen erhält, niemals mehr nach Italien zu ziehen (ab eo iusiurandum, ne aliquando in Italiam veniret, accepit).
Überlieferung/Literatur
Liutprand, Antapodosis III, 48, ed. Becker, S. 100 (ed. Chiesa, S. 93).
Regg.: Chevalier, Regeste Dauphinois, Nr. 1100; Forel, Régeste, Nr. 136; Böhmer-Zielinski III, Nr. 1690 (vgl. ebd., Nr. 1689).
Kommentar
Der in seiner Datierung, in seinen rechtlichen Grundlagen und seiner inhaltlichen Dimension strittige, gelegentlich sogar in seiner Existenz überhaupt bezweifelte Vertrag, der nur bei Liutprand von Cremona überliefert ist, gilt als Geburtsstunde des vereinigten burgundischen Königreichs; vgl. Böhmer-Zielinski III, Nr. 1690 (Kommentar). Möglicherweise steht die Übergabe Viennes an König Rudolf von Westfranken im selben Jahr (vgl. das folgende Reg.) wie auch die Änderung in der Datierungspraxis der Privaturkunden im Raum Vienne und Lyon (vgl. Reg. 3019) in der Folgezeit damit im Zusammenhang. – Neben der Böhmer-Zielinski III, Nr. 1690, genannten Literatur vgl. noch Poupardin, Provence, S. 230 – 233; Fournial, Souveraineté, S. 422 – 425; Geary, Phantoms of Remembrance, S. 138; Demotz, Bourgogne, S. 219f.
Nachträge
Empfohlene Zitierweise
RI I,3,4 n. 3014, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/e458d36e-7968-4f3e-98e1-f9acdbf28394
(Abgerufen am 23.04.2024).