RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 2 - Die Zeit von Philipp von Schwaben bis Richard von Cornwall (1198-1272)

Sie sehen den Datensatz 24 von insgesamt 560.

Kg. Philipp bekundet allen: Da er die Krone empfangen hat, um in den Ländern Frieden und Recht zu schaffen (pro pace ordinanda et iustitia terris facienda), gibt er gern seine Zustimmung zu dem, was im Interesse des Friedens angeordnet wurde (facilem assensum praebere tenemur his, quae bono pacis fuerint praeordinata).

Da das Bt. Regensburg und das Hzgt. Bayern Münze, Zoll und anderes vom Reich in gemeinsamer Jurisdiktion besaßen (ab imperio [...] in iudicio habeat communis), pflegten ihretwegen häufig Streitigkeiten und Fehden zu entstehen (super quibus dissensiones et bellorum asperitates frequenter exurgere consueverant). Um diesen ungesunden Zustand zu heilen, haben der Kanzler des ksl. Hofes (imperialis aulae cancellarius) Bf. Konrad [IV.] von Regensburg und Hzg. Ludwig [I.] von Bayern die bedeutenderen Barone und Ministerialen des Landes zu Rate gezogen (communicante sibi meliorum terrae baronum et ministerialium consilio) und sind gütlich übereingekommen (in hoc convenerunt amicabiliter), daß sie in Treue vereint sind und auf Dauer gegenseitig vertraglich gebunden sind, Freunde zu sein. Sie versprachen sich gegenseitig Hilfe gegen jedermann außer gegen den Kg. und dessen Nachfolger; zusätzlich nahm der Bf. seine Stellvertreter in der Regensburger Kirche aus.

[Es folgen ausführliche Abmachungen im einzelnen über die Rechte beider Parteien an Jurisdiktion und Stadtherrschaft in Regensburg, die gemeinsame Verwaltung von Geleit und Einkünften in Regensburg, die gegenseitige Verpflichtung, die Untergebenen zu ihren Pflichten anzuhalten, Bestimmungen über Streitigkeiten, Markt und Einungen in der Stadt, die Mitbestimmung des Bf. bei der Handhabung von Salzhandel und Münze durch den Hzg., über Verfahren zur Sicherung des Friedens im Land sowie bei Streitigkeiten zwischen den Parteien und deren Helfern, über die Burg Kufstein und über die Sicherung dieses Vertrags.]1

Dem allem stimmten der Bf., der Klerus und die Ministerialen von Regensburg im Interesse des Friedens zu (His igitur omnibus [...] praebuerunt assensum).

Der Kg. heißt die Abmachungen zwischen Kirche und Hzg. gut, erklärt sie für Rechtens, weil sie lobenswert sind und dem Frieden des ganzen Landes dienen (Nos vero tum quia laudabilia sunt haec, quaecunque statuta sunt, [...] tum quia ad pacem tendunt totius provinciae, approbantes et rata habentes) und bekräftigt die Urk. (paginam [...] reddimus confirmatam).

Zeugen:
Ankündigung von Zeugenunterschriften (subscriptione testium).

Überlieferung/Literatur

Ü: A HStA München, KS 582.

Siegel anhängend.

D: CD Ratisbon. 1 S. 292 Nr. 308 (der inserierte Vertag selbst: ibid., Nr. 307). – Lünig, RA 17 S. 825 Nr. 9.

R: RI 5 Nr. 120. – Georgisch 1 Sp. 820 Nr. 1.

Kommentar

Das Datum acta sunt hec anno 1205 ind. 9 ergibt sich aus der inserierten Urk. der Vertragsparteien. Geschrieben wurde die Urk. von einem Schreiber des Regensburger Bf. (RI 5,4 BF 120).

Anmerkungen

  1. 1Insert des Vertrages zwischen Bf. Konrad von Regensburg und Hzg. Ludwig I. von Bayern.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 2 n. 24, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/e179661f-7a7c-4fae-8790-17ec43bd8a94
(Abgerufen am 24.04.2024).

Bestandsinformationen