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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,4

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Karl, Hlotarii quondam augusti et imperatoris filius, bestätigt auf Bitten des Erzbischofs Remigius (von Lyon), seines Erzkapellans (summus sacri palatii nostri capellanus), das Präzept seines Vaters (Lothar I.) (clementissimi patris nostri pii facti confirmationem = Dep. Lo.I.194), der der (erzbischöflichen) Kirche von Lyon (ecclesia b. Stephani Lugduni venerabiliter sita) Castrum und Villa Tornonis (Tournon) im Gau von Lyon an der Rhône restituiert hatte (restituisse). – Ohne Eschatokoll und Datierung.

Incipit:
Si Dei ecclesiarumque
Empfänger:
Kirche von Lyon

Überlieferung/Literatur

Kopien: Paris, BnF, Ms. lat. 17 197, fol. 174r-v, Kopie Mitte 17. Jh., wohl aus Chartularüberlieferung (F).

Drucke: Achery, Spicilegium1 XII, S. 123 – 124;2 III, S. 354 – 355, zu ca. 862, wohl aus F = Ménestrier,Lyon, S. XXXV, zu 862 = Bouquet, Recueil 8, Nr. 5 S. 399 = Monfalcon, Lugdunensis historiae monumenta, ed. Ia, S. 271 – 272 = ed. IIa, S. 86 = Rouchier, Histoire du Vivarais, I, Nr. 9 S. 607 = Régné, Histoire du Vivarais, I, Nr. 9 S. 647 – 648; Prou-Poupardin, Recueil, Nr. 12 S. 23 – 24.

Regg.: Bréquigny, Diplomata, I, S. 258; Chevalier, Regeste Dauphinois, Nr. 734; BM1 1298 = BM2, Nr. 1335.

Vgl. Guigue, Possessions, S. 31 (I, Nr. 10); Schieffer, Lyon, S. 11f.

Kommentar

Im Unterschied zu DD 10 u. 11 (die vorigen Regg., vgl. dort auch zur Überlieferung) ist das neuerliche undatierte Restitutionsdiplom Karls von der Provence für die Kirche seines emsigen Erzkapellans Remigius (vgl. auch DD 7 u. 11 = Regg. 2530 u. 2544) – sieht man von dem kanzleigemäßen Protokoll ab – sichtlich nach Empfängerdiktat verfaßt worden und entzieht sich daher jedem Versuch eines Diktatvergleichs; vgl. schon Schieffer, Lyon, S. 12f. Poupardin, Vorbemerkung, hatte wegen des stellenweise überladenen, nicht kanzleigemäßen (wenngleich aber durchaus zeitgenössischen) Formulars noch einen vagen Interpolationsverdacht geäußert, ohne diesen indes inhaltlich erhärten zu können. Die Tatsache, daß Lothar II. Tournon (Dép. Ardèche, vgl. Guigue, a.a.O., S. 45; Colardelle/Mazard, Premiers résultats, S. 71) zusammen mit dem in D 10 (Reg. 2543) restituierten Courtenay nach dem Tod Karls bestätigt hat (D LdJ. 20 = Reg. 2557, danach auch in den übrigen in Reg. 2544 [D 11] genannten NUU), spricht jedenfalls entschieden für die substantielle Echtheit unseres Stücks. – Die individuelle Arenga (Hausmann/Gawlik, Arengenverzeichnis, Nr. 2481) ist in der vorliegenden Form zweifellos nur verkürzt auf uns gekommen – es fehlt der eigentliche Hauptsatz der wie auch sonst häufig mit einem konditionalen Nebensatz einsetzenden Eingangsformel – , doch mag dies der ungünstigen Überlieferung geschuldet sein. Die Promulgatio ist mit ihrem (im Rahmen der Urkunden Karls von der Provence singulären) Kernsatz: comperiat magnitudo, von den Urkunden Lothars I. beeinflußt (Schieffer, Lyon, S. 13: „lotharische Promulgatio“).

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,4 n. 2545, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/de6c165a-c7f9-43a9-bdfb-d3e9189ebb5c
(Abgerufen am 28.03.2024).