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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 35

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K.F. gestattet seinem Kämmerer Sigmund Prüschenk und dessen Erben zur Bezahlung der 4.000 fl. ung. und 2.500 Pfd. Pf. die Sigmund ihm geliehen hat, bei dem ksl. Schloss Sarmingstein folgende Maut zu erheben: fünf Sch. Pf. von jedem Dreiling Wein, der zum Schloss geführt wird, die gleiche Summe von mererm und mynnerm Band, ferner 60 Pf. von jedem Pfd. Küfel Salz, das (donau-)abwärts zum Sarmingstein gebracht wird, sowie von allen sonstigen Waren, die flussauf- oder -abwärts dorthin geführt werden, und schließlich die herkömmliche Maut von dem großen Salz, das von Passau herab nach Stein geführt wird, so wie sie jetzt Sigmunds Bruder Heinrich für ihn (K.F.) einnimmt1. Er verpflichtet Sigmund, die Mauteinnahmen jährlich in Anwesenheit eines von ihm (K.F.) eingesetzten Gegenschreibers abzurechnen2, bis die genannten Gelder gänzlich abbezahlt sind, und befiehlt ihm, die Mautpflichtigen nicht über diese unser satzunng und ordnung hinaus zu belasten und, sobald die Summen beglichen sind, nichts mehr einzunehmen, sondern ihm die Maut wieder abzutreten. Er verpflichtet sich seinerseits, Sigmund die ausstehenden Gelder zu zahlen, sollte dieser vor Ablauf der Rückzahlung an der Einnahme der Maut gehindert werden.

Originaldatierung:
An sambstag nach sannd Colmanns tag.
Kanzleivermerke:
KVr: C.d.i.p.

Überlieferung/Literatur

Org. im HHStA Wien (Sign. AUR 1480 X 14), Perg., rotes S 21 in wachsfarbener Schüssel mit wachsfarbenem S 16 rücks. eingedrückt an Ps. – Kop.: Vidimus3 Abt Johanns und des Konvents Unserer Lieben Frau zu Baumgartenberg von 1496 April 19 ebd. (Sign. AUR sub dat. 1480 X 14), Perg., anh. SS von Abt und Konvent (ab und verloren).

Reg.: Chmel n. 7410; Lichnowsky(-Birk) 8 n. 309.

Lit.: Zur Bedeutung Sigmund Prüschenks als Geldgeber des Kaisers zur Zeit der Ungarnkriege und zu seinem politischen Werdegang s. Heinig, Friedrich III. S. 78–88 sowie Probszt, Brüder Prueschenk; auch Marian/Zehetmayer, Hardegg S. 560ff. und 568f.; zu den zwischen 1480 und 1487 zu Sarmingstein erhobenen Einnahmen s. Hoffmann, Weinfuhren S. 216–238 sowie ders., Salzmaut S. 447–459.

Kommentar

Vgl. zur Urkunde auch den Revers Sigmund Prüschenks von 1481 Oktober 21 im HHStA Wien (Sign. AUR sub dat. 1481 IX 19), der auch gedruckt ist in Chmel, Mon. Habs. I/3 S. 424f. n. 182; ein Regest des Reverses bietet Chmel n. 7412.

Anmerkungen

  1. 1Der Kaiser hatte Heinrich Prüschenk die Maut 1479 Oktober 14 (s. Regg.F.III. H. 34 n. 320) übertragen und die Bestandgabe 1480 um ein Jahr verlängert (siehe oben n. 1).
  2. 2Vgl. dazu das von Hoffmann, Salzmaut S. 450ff. vorgestellte, zwischen 1480 und 1487 geführte Sarmingsteiner Salzmautregister.
  3. 3Das von Heinrich Prüschenk in Auftrag gegebene Vidimus enthält 24 zwischen 1480 und 1487 den Brüdern Prüschenk von Friedrich III. ausgestellte, Maut und Aufschlag zu Sarmingstein betreffende Urkunden und Briefe.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 35 n. 78, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/de19cbb6-c5f4-4570-8479-2a97a7a2e23b
(Abgerufen am 18.04.2024).