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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg 2 - Konrad von Hirschegg und Hartwig I. von Lierheim (1152-1184)

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Bischof Konrad von Augsburg (Cvonradus Dei Gratia Augustensis Episcopus) schlichtet während eines Hoftags Kaiser Friedrichs [I.] zu Ulm (in curia imperatoris Friederici Ulme celebrata) einen Streit zwischen den Mönchen von Kaisheim (religiosi fratres de Kaishaim) und dem Pfalzgrafen Friedrich von Donauwörth (Fridericus palatinus comes de Gverde). Bischof Gunther von Speyer hatte den Mönchen die Zehnten von dem Gut in Weilheim [bei Glauheim, Lkr. Dillingen a. d. Donau] (Gvilvn), die der Kirche Blindheim [Lkr. Dillingen a. d. Donau] (Blinthaim) zustanden, rechtskräftig übergeben. Nach dem Tode des Manegold IV. von Donauwörth (Manegoldo de Gverde), unter dem diese Übergabe geschah, forderte dessen Nachfolger, Pfalzgraf Friedrich von Donauwörth, als Vogt der Kiche von Blindheim mehrmals die Rückgabe des Zehnten. Ein Ausgleich kam mit Zustimmung des Pfalzgrafen und Friedrichs, des Priesters der genannten Kirche (ipsius ecclesie sacerdoti Friderico), dadurch zustande, daß die Mönche der Kirche von Blindheim zwei Güter in Berghausen [Lkr. Dillingen a. d. Donau] (Berchuson) und Sonderheim [Lkr. Dillingen a. d. Donau] (Sunderheim) übereigneten.

Originaldatierung:
Acta sunt hec anno incarnationis domini M°C°LVI°, indictione IIII.
Zeugen:
Herzog Welf [VI.] (Dux Gvelf), Graf Rudolf von Pfullendorf (Rvodolfus de Phullendorf), Graf Gottfried [I.] von Ronsberg (Gotefridus comes de Rvomersperch) und dessen Bruder Rupert [IV.] (Rvopertus), die Freien (liberi) Rudolf von Hirschegg (Rvodolfus de Hirzesekke), Bruno von Burgau (Bruno de Burgov), Hiltebold von Krumbach [Stadt Krumbach, Lkr. Günzburg] (Hilteboldus de Crumbach), die Ministerialen (Ministeriales) von Augsburg (Cvonradus prefectus Aug.), Siegfried von Donnsberg [Gem. Nordendorf, Lkr. Augsburg] (Sigefridus de Dvnersperch), Diepold der Onkel des Burggrafen (Diepoldus), Konrad von Langerringen [Lkr. Augsburg] (Cvonradus de Erringen) und dessen Bruder Heinrich (Heinricus), Rudolf ad Portam (Rvodolfus ad Portam), Ulrich von Hausen [Gem. Diedorf, Lkr. Augsburg] (Vodalricus de Husen) und sein Bruder Diepold (Diepoldus), Heinrich von Donauwörth (Heinricus de Gverde), Richard von Gundelsheim [Lkr. Donau-Ries] (Richardus de Gundoldsheim) und dessen Sohn Konrad (Cvonradus) und noch viele andere.

Überlieferung/Literatur

StA Augsburg, Kaisheim Urk. 6 (Orig. Perg. mit fehlendem ursprünglich auf dem Rücken aufgedrücktem Siegel); ebd.., Kl. Kaisheim, Lit. 167, fol. 135v-136v (Abschrift des 16. Jh.); ebd., Kl. Kaisheim, Lit. 180 fol. 11r-13r (Abschrift des 18. Jh.); ebd., Kl. Kaisheim, Lit. 161, fol 17r-18r (Abschrift des 18. Jh.). - Druck: Stumpf, Reichskanzler 3 Nr. 130. - Regesten: Stumpf, Reichskanzler Nr. 3749; Hoffmann, Urkunden Kaisheim 7 Nr. 7; Feldmann, Welf VI. Reg. Nr. 80; RI 4,2 Nr. 411.

Kommentar

Der Hoftag Kaiser Friedrichs I. in Ulm Juli/August 1156 wird nur in dieser Urkunde erwähnt. - Zu Pfalzgraf Manegold [IV.] von Donauwörth vgl. neben Zelzer, Donauwörth 53-55 auch Müntefering, in: QE NF 35, Tr. 28. Für dessen Nachfolger, den Pfalzgrafen Friedrich, s. Zelzer, Donauwörth 55 f. Mit beiden Pfalzgrafen beschäftigte sich neuerdings auch Pfister, HAB Donauwörth 44 f. Zu Bischof Gunther (Günther) von Speyer (1146-1161) vgl. Caspar Ehlers, Metropolis Germaniae. Studien zur Bedeutung Speyers für das Königtum (751-1250) (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 125) Göttingen 1996, vor allem 203-206. Graf Rudolf von Pfullendorf ist schon oben Nr. 15, 35 erwähnt. Zu Graf Gottfried [I.] von Ronsberg vgl. neben Schwarzmaier, Königtum vor allem 69 und 103 f. auch Müntefering, in: QE NF 35, Tr. 61, 98, 151. Für Gottfrieds Bruder Rupert s. Schwarzmaier, Königtum 69 und 103 ff. Rudolf von Hirschegg, der Bruder Bischof Konrads, wird sonst nur noch oben Nr. 10 erwähnt. Zu dem welfischen Ministerialen und späteren Freien Bruno (Prun) von Burgau vgl. Müntefering, in: QE NF 35, Tr. 98, 163, 165. Bei Hiltebold von Krumbach haben wir es mit dem bislang ältesten datierten Beleg für die heutige Stadt Krumbach/Schwaben zu tun, s. Kreuzer, Krumbach 47 (mit Abbildung der Urkunde). Vgl. zu Hiltibold außerdem noch Müntefering, in: QE NF 35, 119 (Tr. 129). Für den Burggrafen Konrad [I.] (s. schon oben Nr. 3, 10, 31) und dessen Onkel Diepold vgl. Müntefering, in: QE NF 35, 266 (Register). Zu Konrad von Langerringen (schon erwähnt oben Nr. 30) und dessen Bruder Heinrich vgl. Müntefering, in: QE NF 35, 325 (Register). Siegfried [I.] von Donnsberg erscheint mehrfach  in den Traditionen von St. Ulrich und Afra (s. Müntefering, in: QE NF 35, Tr. 48 mit Belegen) ebenso wie der wohl mit Rudolf ad Portam identische Rudolf de Porta (Müntefering, in: QE NF 35, 285 [Register]) und Ulrich von Hausen, der spätere (seit 1166) Dommeier und dessen Bruder Diepold (Müntefering, in: QE NF 35, 314 [Register]). Zu den Orten Berghausen, Blindheim, Sonderheim und Weilheim vgl. Seitz, HONB Dillingen a. d. Donau Nr. 29, Nr. 48, Nr. 378, Nr. 441. Manegold [IV.] von Donauwörth und Heinrich von Donauwörth erwähnt bei Keller, HONB Donauwörth Nr. 71.

 

Georg Kreuzer

 

Originalregest für RIplus | SFG, bearbeitet von Georg Kreuzer, Redaktion Thomas M. Krüger unter Mitarbeit von Florian Dorn, Erstveröffentlichung im März 2016.

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Empfohlene Zitierweise

RIplus | SFG: Regg. B/DK Augsburg 2 n. 40, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/dd2e96be-34d9-4ebc-85ee-4b2c396abbc6
(Abgerufen am 19.04.2024).

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