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RI XI Sigmund (1410-1437) - RI XI Neubearb., 3

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Kg. S. teilt dem edlen Ulrich von Rosenberg – nachdem er schon in einem früheren Brief auf die in Böhmen kursierenden Gerüchte über die Verlegung des Basler Konzils (svaté concilium v Bazli) nach Bologna (do Bonony) reagiert und die Lage ausführlich erklärt hat1 – erneut mit (znova dáváme věděti), dass das Basler Konzil nun so gefestigt ist, dass es weiter geht und nicht mehr aufgelöst werden kann, auch wenn der Heilige Vater die Absicht hat, das zu tun (že to svaté concilium tak sě již opět utvrdilo, že to jistě před sě jde aniž již móže zrušeno býti, ačby i otec náš svatý papež chtěl). S. hofft aber, dass der Papst [Eugen IV.] die entsprechenden Bullen vielmehr widerrufen wird, zu welchem Zweck S. und das Konzil sowie auch andere Kgg. und Fürsten ihre Gesandten zum Papst abgeordnet haben. S. betont, dass Ulrich [und die Böhmen]2 keine gegenteiligen Nachrichten glauben sollen. Ulrich [ebenso wie andere Parteigänger S.s]3 sollen vielmehr dahin wirken, dass die [Hussiten]4 das Konzil beschicken; [die hussitischen Gesandten]5 würden bestimmt von Freude erfüllt heimkehren (a tak je tam zpravte, aby vždy poslali k tomu concilium a sě nerozpáčili, neb ufáme, jestliže pošlí, že sě vesele domuov vrátí).

Originaldatierung:
w sobotu przed nedyeli Inuocauit v puostie, XLV – XXII – 12
Kanzleivermerke:
KVr: Ad mandatum domini regis Caspar Sligk.– KVv: Ohne RV. – Adresse verso: Nobili Vlrico de Rozemberg fideli nostro dilecto.

Überlieferung/Literatur

Orig. Pap. tsch. litterae clausae mit Fragmenten eines verso aufgedrückten roten Verschlussiegels (Posse 13/4), in SOA Třeboň, Bestand Historica Třeboň, Sign. 319 (A). – Kop. lat.: einfache Abschrift aus dem 19. Jh. in ANM Praha, Bestand C – Muzejní diplomatář, sub dato (B).

Ed.: I, S. 37, Nr. 42; LOR I, S. 142–143, Nr. 206.

Reg.: Palacky, Urkundliche Beiträge, II, S. 274, Nr. 794 (dt.); RI XI, Nr. 9069; Kaar, Diplomatická příprava, S. 72, Nr. 53 (tsch.).

Lit.: Schmidt, Südböhmen, S. 338; Kavka, Poslední Lucemburk, S. 167; Kaar, Diplomatická příprava, S. 43–44; Kubíková, Oldřich II., S. 69.

Anmerkungen

  1. 1Vgl. den Brief S.s vom 25. Februar 1432 – Reg. Nr. 154.
  2. 2An dieser Stelle wird im Text Plural verwendet (vám). S. wendet sich also nicht nur an Ulrich, der ansonsten immer in der zweiten Person Singular angesprochen wird, sondern vielmehr an die gesamte politische Öffentlichkeit in Böhmen einschließlich der hussitischen Parteien, mit denen Ulrich Verhandlungen führte.
  3. 3An dieser Stelle wird im Text ebenfalls Plural (zpravte) verwendet. Hier denkt S. offensichtlich auch an andere Parteigänger seiner Sache in Böhmen.
  4. 4An dieser Stelle befindet sich im Text lediglich das Personalpronomen sie (oni) im Akkusativ (je). Darunter sind mit Sicherheit die nach Basel geladenen Hussiten zu verstehen.
  5. 5Siehe die vorangehende Anm.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XI Neubearb., 3 n. 155, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/dd1ff566-cbfb-4d3d-86d1-6e606374e569
(Abgerufen am 19.04.2024).