RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 10 - Die Zeit Karls IV. (1372-1378)

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Ks. Karl bekundet öffentlich allen: Der Rat und die Bürger der Stadt Hagenau haben ihn davon in Kenntnis gesetzt (vns […] vnderwiset), dass sie und ihre Stadt ohne die Hilfe der Reichsdörfer, die jetzt zur Pf lege Hagenau gehören, nicht bestehen können (nicht wol enthalten noch befriden muͤgent noch oͤch sich begen muͤgent). Wegen des besonderen Nutzens der Stadt für den Ks. und seine Nachfolger im Reich und vor allem wegen der Unternehmungen, die die Stadt im Interesse von Ks. und Reich, aber auch in ihrem eigenen erbringen muss (wann dieselben vnsere burgere vnd die stat zu Hagenowe von vnsern des riches und öch von ir selbes wegen reysen müssen), sollen die Dörfer, wie sie es seit alters getan haben und es Gewohnheit ist (als sie von alter bîs har getan haben vnd gewönlich gewesen ist), mit ihren Leuten, Pferden und Wagen dazu Unterstützung leisten. Deshalb meint und will der Ks. mit ksl. Autorität (So ist vnsere meynunge vnd welllen von sundern gnaden mit rechter wiszen vnd keyserlicher mechte), dass diese Dörfer für immer bei Stadt und Pf lege Hagenau bleiben und niemals, auch vom Ks. nicht, davon getrennt, versetzt, verpfändet oder zu Lehen gegeben werden sollen (davon niemer in dheinen ziten gescheiden verseczet verschrieben noch verliehen süllent werden indheinenwis Also vornemplich daz wir der selben dörffer keines von den andern scheiden verseczen verlihen noch vergeben süllen noch wellen in dheinen weg). Für den Fall indes, dass der Ks. künftig aus Vergessenheit oder einem anderen Grund jemandem etwas zugestehe oder sonst etwas gegen diesen ksl. Gnadenerweis unternehme (Were aber daz wir in künftigen ziten yemande wer der were von vergessenheit oder sust in dheinenwis geben würden oder sust icht teten wider diese obegeschribene vnser gnade), stellt er fest (So erkennen wir), dass entsprechende Briefe und Handlungen, die dieser Gnade zuwiderlaufen, jederzeit rechtlich nichtig, unwirksam und untauglich sowie den Adressaten der Stadt und der Pf lege Hagenau nicht zum Schaden gereichen sollen (daz alle soliche briefe oder tat yetzunt als denne vnd denne als yetzvnt so verre vnd sie wider die gegenwürtige vnser gnaden weren, Jure tot vnd vnkreftig vnd aller sache vntuglich sîn sullen vnd […] keinen schaden bringen).

Deshalb gebietet der Ks. bei seiner und des Reichs Huld (Darumb gebieten wir […] by vnsern vnd des richs hulden) seinem jetzigen und künftigen Landvögten im Elsass, dass sie den Rat und die Bürger der Stadt Hagenau an der vom Ks. gewährten Gnade nicht behindern oder verunsichern, sondern namens Ks. und Reich gegen alle, die sie daran behindern, verunsichern oder schädigen wollen, beschirmen, schützen und handhaben sollen (daz sie […] nicht hindern noch irren sullent Sunder sye beschirmen schützen vnd hanthaben von vnsern vnd des Richs wegen vor allen den die sie dar an hindern yrren oder beschedigen wolten in dheinenwiz). ,

Originaldatierung:
geben […] zuͤ mencze, 1372, an der mitwuch nach des heiligen lichnans tag r. 26, i. 18.

Überlieferung/Literatur

Ü: B AM Hagenau, AA 99 Bl. 19v. - Buchabschrift, 15. Jh.

D: Schoepflin, Alsatia dipl. 2 S. 265f. Nr. 1163.

R: RI 8 Nr. 5062.

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Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 10 n. 35, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/dccbc29d-4d58-4c4d-bb31-f3bd93ef2250
(Abgerufen am 25.04.2024).

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