Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Johannes VIII. - RI I,4,3 n. 187

876 September 1

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Papst Johannes (VIII.) antwortet König Ludwig (dem Deutschen) (dilecto filio Hludobuico glorioso regi) auf dessen Briefe, ermahnt ihn eindringlich (monemus et ... obtestamur), besonders mit Kaiser (Karl dem Kahlen) (cum omnibus et precipue cum ... imperatore) Frieden zu wahren und auch seine Untergebenen von Verschwörungen abzuhalten; er verspricht unter Anführung eines Zitats Papst Leos (I.) (JK 420) eine gerechte Behandlung beider Seiten (nec illi, nec tibi contra iustitiam favere studens).

Originaldatierung:

Data kalendis Septembris, indictione X.

Incipit:

Epistolas tuę dilectionis non quidem ...

Überlieferung/Literatur

Orig.: –.

Kop.: 11. Jh., Rom Arch. Vat.: Reg. Vat. I fol. 1^r; 16. Jh., Rom Arch. Vat.: Arm. XXXI, t. 1 fol. 2^v.

Drucke: Carafa, Epist. III 288; Conc. coll. reg. XXIV 4; Labbe-Cossart, Conc. IX 3; Mansi, Coll. XVII 4; Migne, PL CXXVI 680; Bouquet-Delisle, Recueil VII 465; MG Epist. VII 2 n. 2.

Reg.: J 2273; JE 3044; Pallieri-Vismara, Acta pont. jur. gentium 385 n. 24.

Lit.: Dümmler, Ostfränk. Reich II² 410f.; Lohrmann, Register Johannes 255.

Kommentar

Das Schreiben, das nur in den Registerabschriften überliefert ist (vgl. zu diesen Caspar, Register Johanns 85-99 und Lohrmann 5-156), ist wohl dem Diktat des Anastasius Bibliothecarius zuzurechnen, der bereits vier Briefe an die Bischöfe und Grafen in Ost- und Westfranken verfaßt hatte, die ebenfalls den Einfall König Ludwigs des Deutschen in das Reich Karls des Kahlen im Dezember 875 zum Thema haben, vgl. n. 164, n. 165, n. 166 und n. 167. Die erwähnten Briefe Ludwigs sind nicht mehr erhalten, vgl. dazu Dümmler. Die Invasion ins Westfrankenreich war auch auf der Synode in Ponthion im Juni 876 behandelt worden (vgl. n. 182), vgl. dazu MG Conc. V 52f. und Hartmann, Synoden 334. Das Schreiben erreichte König Ludwig nicht mehr, da dieser bereits am 28. August verstorben war, vgl. Böhmer-Mühlbacher² n. 1519b.