Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Heinrich VII. - RI VI,4,2 n. 467

1310 Juni 11, Haus des Bischofs von Novara

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[Den Brief des Römerkönigs und -kaisers Heinrich empfängt der Adlige Alessandro Rivola aus Bergamo, Podestà der Kommune Novara, ehrerbietig und antwortet auf den Vortrag der Bitten, Befehle und Forderungen durch die Fürsten des Kaisers, den Konstanzer Bischof Gerhard [von Bevar] und den Churer Bischof Siegfried [von Gelnhausen], sowie Ritter Ugolino da Vicchio und den Astenser Bürger Heinrich von Ralvengo, in seinem Namen und namens der Kommune von Novara folgendermaßen: Podestà, Kommune und Leute von Novara wünschen heißen Herzens die Ankunft des Königs. Sie sind, soweit es ihnen möglich ist, bereit, Lebensmittel für den König und seine Truppen bereitzustellen und ihm, wenn er diesseits der Alpen ist, mit bewaffneten Leuten entgegenzuziehen. Sie werden Wege, Brücken und Wasserstraßen auf dem Gebiet der Kommune Novara sowie Unterkünfte erneuern und bereitmachen. Sie sind bereit, Waffenstillstand zu schließen mit ihren Feinden und Angreifern, solange dieser ehrlich gemeint und die Einhaltung von diesen eidlich bekräftigt wird. Weil Kommune und Leute von Novara mit vielen anderen Städten der Lombardei durch Eid verbunden sind, wollen sie wegen der Ehre des Kaisers und aus Achtung vor ihm feierliche Gesandte an diese Städte oder einen geeigneten Ort schicken wegen der anderen Dinge, auf die oben nicht speziell geantwortet wurde; sie wollen alles andere verhandeln und anordnen, was Heinrichs Ehre und Ruhm mehren kann. Wenn sie das Vorgenannte nicht in dieser Weise einhalten können, werden sie sofort über die Einzelheiten gültige Auskunft geben. – Der Öffentliche Notar Martino Loggia, Bürger der Stadt (civitatis) Ivrea, war bei all dem auf Bitten anwesend und hat diese Urkunde rechtsgültig geschrieben und unterschrieben. – In nomine Domini amen. [...] Postea vero, eodem anno, inditione et die.

Originaldatierung:

die Iovis XI. Iunii [...] indomo [!] domini episcopi

Zeugen:

Priester Gregor, Erzpriester der Marienkirche, Opetius de Memo, Archidiakon der Marienkirche, die Ritter Johann Heinrich de Domo und Friedrich (Fredelico) de Reno sowie Tebaldo, Bruder des Ugolino (da Vicchio), und andere.

Überlieferung/Literatur

*Original (Pergament, Notariatszeichen des Martino Loggia) Pisa, AS, 1310 giugno 11 Roncioni corta (früher Roncioni 631) mit Rückschrift von der Hand des Bernardo de Mercato R(esponsio) Novarie.

Drucke: Bonaini-Berti, Acta Henrici, S. 18f. Nr. 13 und Schwalm, MGH Const. 4, S. 315f. Nr. 368 [II], beide ungenau.

Regest: Cartellieri, Regesta episcoporum Constantiensium 2 (1905) Nr. 3544.

Kommentar

Zusammen mit der vorigen Nummer in einem Notariatsinstrument überliefert. – Die Schilderung der Reaktion von Amtsträgern und Kommune Novaras durch die Gesandten selber steht in deren Abschlußbericht an König Heinrich, unten Nr. 579 § 9. Eine eigene Antwort erteilte hiernach Bischof Uguccione Borromeo, der von 1304–1330/31 amtierte; Paolo Bertolini in: DBIt. 13 (1971) S. 67 Sp. 1 und S. 71 Sp. 1f.