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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,2

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Papst Nikolaus (I.) informiert Erzbischof Ado von Vienne (Adoni Viennensi archiepiscopo) über das Verbrechen König Lothars (II.) mit Theutberga und Waldrada, das die ehemaligen (Erz)bischöfe Thietgaud (von Trier) und Gunther (von Köln) begünstigt hätten, wie sie durch die Vorlage der (Metzer) Synodalakten auf der (römischen) Synode kundtaten und fügt seinem Brief die Absetzungssentenz und die weiteren Beschlüsse der (römischen) Synode (n. 670) bei.

Incipit:
Scelus, quod Hlotharius rex, si ...
Empfänger:
Erzbischof Ado von Vienne

Überlieferung/Literatur

Orig.: –.

Kop.: 10. Jh., Rom Bibl. Vat.: Cod. Regin. lat. 566 fol. 61r-62r; 18. Jh., Paris Bibl. nat.: Coll. Moreau 1231 fol. 15r-18r.

Erw.: n. 721.

Drucke: Pflugk-Harttung, Acta pont. Rom. inedita II 28 n. 58; MG Epist. VI 284-286 n. 18.

Reg.: JE 2750; Pflugk-Harttung, Iter 177 n. 41; Chevalier, Reg. dauphin. I n. 740 c. 125; Oediger, Reg. Köln I 61 n. 193; Gall. Pont. III 101f. n. 88.

Lit.: Dümmler, Ostfränk. Reich II 68f.; Parisot, Lorraine 234f.; Kremers, Ado von Vienne 26; Perels, Nikolaus 85; Haller, Nikolaus 45, 152 Anm. 405; Grotz, Hadrian 92; Bishop, Nicholas, 211, 389; Staubach, Herrscherbild 195; Boshof, Lotharingien 134; Hartmann, Synoden 282 Anm. 22; Goetz, Auctoritas et Dilectio 40; Georgi, Erzbischof Gunthar 25; Heidecker, Kerk, huwelijk en politieke macht 52, 175, 179, 185; Scholz, Politik 193; Erkens, Herrschersakralität 196.

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. Pflugk-Harttung, Iter 145, Perels, Briefe I 564 und 583, Jasper, Beginning 111 sowie zuletzt Gall. Pont. III. Zu den drei Fassungen der Coll. Caesaraugustana vgl. n. 433 sowie Perels Briefe II 114-117, Kéry, Canonical Collections 260-262, Fowler-Magerl Calvis Canonum 239-244. In der Hs. Moreau 1231 sind die capitula der Synode im Anschluß an den Brief angehängt. Die beiden angegebenen Überlieferungen repräsentieren das Briefbuch Ados, vgl. Schilling in Gall. Pont. III 49. Zu Ähnlichkeiten der Passage über das Königtum mit verschiedenen Briefen von Papst Johannes VIII. (JE 3038, JE 3039, JE 3040) vgl. Ertl, Diktatoren 89. Der Brief gehört zu einer Serie von Rundschreiben, die über die Beschlüsse der römischen Synode (n. 670) informieren, und ist wohl gleichzeitig mit diesen während der Synode abgefaßt worden. Als einziges der vier erhaltenen Schreiben wendet es sich an eine einzelne Person. Ob hierin möglicherweise ein besonderer Vertrauensbeweis des Papstes gegenüber Ado zu sehen oder dies überlieferungsbedingt zu werten ist, läßt sich nicht entscheiden. Da jedoch n. 673 an die Bischöfe im Reich Karls des Kahlen, n. 674 an die Bischöfe im Reich Ludwigs des Deutschen adressiert ist, könnte Ado als Vermittler für die Bischöfe im Reiche Lothars II. gelten, vgl. Kremers. Zu Anklängen der Synodaltexte von 863 in denen von 964 vgl. Hehl, Der wohlberatene Papst 263 sowie MG Conc. VI 240-251. Die Datierung ergibt sich aus n. 670.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,2 n. 671, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/d90119e8-d778-422c-9294-554f0ae1a01f
(Abgerufen am 25.04.2024).