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RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 16 - Die Zeit Ruprechts (1404-1406)

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Kg. Ruprecht an den Rat der Stadt Straßburg: Bürgermeister und Rat der Stadt Frankfurt haben ihm vorgebracht, Heinrich Weiße, Küster zu St. Wido in Speyer, habe den Frankfurter Bürger Friedrich [Wilde], einen Tuchscherer1, wegen des Straßburger Bürgers Hans Gutgemach vor sich geladen, in den Bann getan und gerichtliche Entscheidungen über ihn gegeben (vor sich geladen in den bann getan und processe uber yn geben). Dabei habe Friedrich diesem doch das Recht angeboten (dem er doch daz recht gepoden habe), wie die von Frankfurt denen von Straßburg bereits geschrieben haben2.

Er begehrt ernsthaft von den Angeschriebenen, ihren Mitbürger Hans Gutgemach anzuhalten, dafür zu sorgen, daß des Kg. und Reichs Bürger Friedrich Tuchscherer aus dem Bann gelassen werde und die Entscheidungen aufgehoben werden (so begern und gesynnen wir ane uch mit gantzem ernst daz ir daran sin und den[…] dartzu halten wellent daz er den obgenanten[…] schaffe uss dem bann gelassen und soliche processe als uber yn gange und geben sin abegetan).

Er, der Kg., hat nämlich die Sache vor sich und seine Heidelberger Gelehrten gezogen, um festzustellen, ob Gutgemach recht hat (wanne wir die sache vor uns und unsere meister hie zu heidelberg genomen haben zu besehen dartzu der obgenanthans gutgemach recht habe). Bei diesem Recht soll Gutgemach verbleiben, so wie er aber auch dem Tuchscherer das, was billig zu erlassen ist, erlassen soll.

Es wäre dem Kg. sehr unlieb, wenn Friedrich durch besagten Mitbürger der Straßburger wegen dieser Sache verfolgt und zu Schaden gebracht würde (herumbe umbgetriben und zuschaden bracht werden solte).

Originaldatierung:
Dat. heidelberg in crastino Circumcisionis domini, 1404, r.R. 4.
Kanzleivermerke:
[KV] a.m.d.r.: Johann Weinheim.

Überlieferung/Literatur

Ü: A AV Straßburg, AA 125 Nr. 15. - Fettreste des Verschlußsiegels, Rest eines Verschlußsiegels unter Papier lose dabei liegend, eventuell von einem anderen Brief.

R: Reg. Pfgff. 2 Nr. 3313.

Anmerkungen

  1. 1So lautet der Name in dem ersten Brief des Kg. in der Sache von 1401 Jan. 24 (vgl. URH Bd. 15 Nr. 28).
  2. 2Aus dem in Anm. 1 zitierten Brief geht hervor, daß Gutgemach in der Streitsache einem weltlichen Richter zu Frankfurter gelobt hatte, vor dem kgl. und Reichsgericht der Stadt Frankfurt Recht zu nehmen und zu geben. Mit "Römischen Briefen" hatte er versucht, dies zu hintertreiben.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 16 n. 1, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/d825dd06-cc3a-4213-b286-0b328bb19059
(Abgerufen am 29.03.2024).

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