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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,2

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König Heinrich anerkennt und bestätigt dem Adligen Graf Hugo [IV.] von Werdenberg[-Heiligenberg] aufgrund der treuen Dienste von dessen Vorfahren für König und Reich sowie in Erwartung ebensolcher von Hugo selber künftig zu erbringender Leistungen die Reichspfandschaften (obligacionem quorundam bonorum imperii), die von Heinrichs Vorgängern an Hugo und dessen Vorfahren zu Recht und vorausschauend verliehen worden sind. – Nobili viro Hugoni [...] Propter fidelia et grata [...] obsequia.

Originaldatierung:
dat. Spire IIIIO idus Septembr.

Überlieferung/Literatur

*Original (Pergament, beschädigtes Königssiegel an grüner Seidenschnur) Donaueschingen, Fürstlich Fürstenbergisches Archiv, Hauptabt. A 22 Werdenberg Vol. I Nr. 2 mit Rückschrift des 17. Jh. Original: Ratihabitio obligationis factae quorundam bonorum imperii â Romanorum rege Henricô etc. prô Hugone comite de Werdenberg de dato Spirae 4. idus Septembris 1309; 3 beglaubigte Abschriften des Notars Franciscus Josephus Franz vom 16. Mai 1753 aus Donaueschingen mit Siegel, Notariatszeichen und Unterschrift sowie eine gleichzeitige, undatierte und unbeglaubigte Abschrift mit mehreren nachträglich korrigierten Abschreibfehlern, wohl als Entwurf dazu, ebd.

Drucke: Acta Imperii Selecta (1870) S. 424 Nr. 597 aus Abschrift Karl Heinrich Roths von Schreckenstein vom Original; Perret, UB der südlichen Teile des Kantons St. Gallen 2 (1982) S. 193 Nr. 1028 aus dem Original.

Regesten: von Vanotti, Grafen von Montfort und von Werdenberg (1845) Nr. 18; Böhmer, Heinrich VII. (...1849) Nr. 567; Bütler-Krüger, Regesten Werdenberg, Beilagen Nr. 150.

Kommentar

Daß frühere Reichspfandschaften für die Werdenberger beurkundet worden sind, läßt sich aus der Materialvorlage bei Perret a.a.O. nicht erheben. – Werdenberg, 7 km nordwestlich von Vaduz und seit 1803 im Südosten des Kantons St. Gallen gelegen, war im Hochmittelalter Sitz eines Zweiges des Hauses Montfort und erschien unter seinem heutigen Namen erst seit 1259. – Für Hugo den Einäugigen (?) von Werdenberg-Heiligenberg schwanken Beiname und Ordnungszahl zwischen »II.« bis »IV.« bei gleichbleibender Belegzeit für den letztgenannten: 1305–1329. – Daß ihm König Heinrich VII. neben den Reichspfandschaften damals auch seine Lehen bestätigte, wie von Vanotti a.a.O. S. 231 festhält, ist durch diesen Urkundentext zwar nicht ausdrücklich bezeugt; wohl aber läßt sich die Beteiligung des Werdenberg-Heiligenbergers an den Vergeltungszügen der Habsburger gegen die Mörder König Albrechts I. belegen. Hugo IV. dürfte somit in Speyer zum Gefolge Herzog Leopolds I. gehört haben. Die Belehnung durch Heinrich VII., die durch die Inscriptio fideli suo vorausgesetzt wird, dürfte spätestens damals stattgefunden haben.

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,2 n. 282, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/d7bc80fa-2e32-4508-887c-35ffce13f653
(Abgerufen am 19.03.2024).