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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg 2 - Konrad von Hirschegg und Hartwig I. von Lierheim (1152-1184)

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Bischof Konrad von Augsburg (Cǒnradus Dei gratia Augustensis ecclesie episcopus) bestätigt der Äbtissin Adelhaida des Klosters St. Magnus in Kühbach [Lkr. Aichach-Friedberg] (Chůbach), daß die Kirche  in Ecchina [Ecknach] laut Festlegung im Generalkapitel (in generali capitulo) nicht Tochterkirche von Eichach [Aichach] ist, wie Abt Hezelo von St. Ulrich [in Augsburg] und Pfalzgraf Otto [IV.] behaupten, sondern Mutterkirche.

Originaldatierung:
Dat. Auguste, v. kl. Oct. Anno dominice incarnationis M. ... II; Anno autem Domni Anastasii pape . Anno vero domini Friderici regis I. Indictione tercia.
Zeugen:
Priester Ulrich von Mering [Lkr. Aichach Friedberg] (Moringen), die Priester Meinhart, Otto, Diethmar und Cnrath sowie der Laie Merboto.

Überlieferung/Literatur

StA Augsburg, Hochstift Urk. 25 (Or. Perg. mit Bruchstücken des ehemals anhängenden Siegels); Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek, Cod. Hist. 2o 243, fol. 76 v -77 r (Abschrift 16. Jh. nach StA Augsburg, Hochstift 25 mit Randglossen Konrad Peutingers). - Druck: MB 33 a, 35 f. Nr. 34. - Regest: Vock, Urkunden Hochstift Augsburg 12 Nr. 28; vgl. Feist-Helleiner, in: AZ 37,40 Nr. 28.

Kommentar

Der Schreiber dieser Urkunde versuchte (wohl auf Anweisung des Ausstellers) ein besonderes Beglaubigungsmittel neben dem Siegel anzubringen. In diesem Diplom folgen auf die Corroboratio die Worte: Signum propria manu subscripsimus. Trotz entsprechender Vorkehrungen durch ein Zeichen in zwei konzentrischen Kreisen, deren Innenraum frei ist, unterblieb eine eigenhändige Beteiligung des Ausstellers.

Es ist das Verdienst von Feist-Helleiner (wie oben), darauf aufmerksam gemacht zu haben, daß zur Schlichtung des Streites zwischen Äbtissin Adelhaida und Abt Hezelo zwei Urkunden von Bischof Konrad ausgestellt wurden:

1. StA, Hochstift Augsburg Urk. 25;  2. nur im Druck bei Hundt, Metropolis Salisburgensis 2, 250 und bei MB 11, 533 f. Nr. 4 erhalten, die inhaltlich identisch sind, sich aber in Formulierungen und im Aufbau der Urkunde unterscheiden. Steichele, BA 2, 171 Anm. 8 hatte den Druck von MB 11, 533 f. Nr. 4 als „verkürzt und incorrekt“ bezeichnet, der nach MB 33 a, 35 f. Nr. 34 berichtigt werden müsse.

Zu Abt Hezelo von St. Ulrich und Afra und dem ulrikanischen Besitz in Ecknach s. Liebhart, St. Ulrich und Afra 26, 30, 54 f., 62, 83, 399 f. Müntefering, in: QE NF 35, 75* f. nennt in seiner Zusammenstellung der urkundlichen Belege für Hezelo (Hezil) die beiden Diplome vom 17. September 1153 nicht. Bei dem Pfalzgrafen Otto, der nur in dieser Urkunde namentlich genannt wird, wird es sich um Pfalzgraf Otto IV. von Wittelsbach (✝ 1156), den Vater des späteren ersten bayerischen Herzogs handeln, welcher Schenkungen an Kühbach vornahm und die Vogtei über Kühbach und St. Ulrich ausübte, vgl. Wilhelm Liebhart, Die Wittelsbacher und das Benediktinerinnenkloster Kühbach im Mittelalter, in: Toni Grad (Hg.), Die Wittelsbacher im Aichacher Land, Aichach 1980, 175 sowie ders., HAB St. Ulrich und Afra 399. Zum Benediktinerinnenkloster Kühbach vgl. auch Bd. 1, Nr. 437 und 457.

 

Georg Kreuzer

 

Originalregest für RIplus | SFG, bearbeitet von Georg Kreuzer, Redaktion Thomas M. Krüger unter Mitarbeit von Florian Dorn, Erstveröffentlichung im März 2016.

Nachträge

Nachträge (1)

Nachtrag von Irmgard Fees, eingereicht am 14.09.2017.

Foto im LBA Marburg, Zugangsnr. 9925

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Empfohlene Zitierweise

RIplus | SFG: Regg. B/DK Augsburg 2 n. 26, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/d6ba6c91-dcac-4557-bc08-65b1c3c0cc57
(Abgerufen am 23.04.2024).

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