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RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 15 - Die Zeit Ruprechts (1400-1403)

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Bürgermeister und Rat des kgl. Stuhls zu Aachen an Kg. Ruprecht: Er schrieb ihnen jüngst, wie er ihnen auch schon durch Boten hatte verkünden lassen, daß Wenzel, Kg. zu Böhmen, wegen zahlreicher, langjähriger Versäumnisse und Gebrechen gegen das Hl. Reich öffentlich mit Urteil der Würde eines röm. Kg. enthoben (von der Romischer koniglicher wirdekeit offentlich mit ordel afgesat were) und er, Ruprecht, zum rechten röm. Kg. gewählt worden sei1. In diesem Brief hat er sie auch ernsthaft aufgefordert (ersoeket ind erfordert uewer hoheit uns darumb ernstlich), ihm gehorsam zu werden, ihn zur Krönung in die Stadt einzulassen, und ihre Antwort begehrt.

Sie lassen ihn hierzu Folgendes wissen. Vor langer Zeit haben sie dem röm. Kg. Wenzel Huldigung und Eid geleistet und ihm dies unter Brief und Siegel bestätigt. Es steht ihnen nicht an, etwas im Widerspruch zu dieser Huldigung, zu diesen Eiden und Briefen zu tun und den Angeschriebenen einzulassen (weder die huelde eide und briefe uns nit enstet zue duen noch uewer hoheit inzuelaßen). Würden sie aber nach einem Lager Ruprechts von sechs Wochen und drei Tagen vor der Stadt Aachen von jenen, denen es billig und nach Recht zusteht, nach Recht belehrt, daß sie Ruprecht von Rechts wegen den Einlaß schulden, so werden sie ihm Einlaß gewähren (ir enhet zue erste sehs wochen und dri tage vor der stad von Ache gelegen ind as wir dann mit rechte underwiset wuerden von den die billich und von rechte darueber zue wisen hant dat wir uech von rechte schueldig weren inzuelaßen so wollen wir uewer hocheit alsdann inlaßen). Sie werden dann ihren Verpflichtungen ihm gegenüber nachkommen wie er den seinen ihnen gegenüber.

Sie haben ihn dies bereits durch ihre Freunde wissen lassen und vertrauen darauf, daß er seine Ungnade nicht gegen sie wenden wird2 (und getruewen darumb uewer hocheit eigen ungnade an uns laßen zue keren).

Originaldatierung:
geschrieben off den heiligen kristavent, [o.J.]3.

Überlieferung/Literatur

Ü: B GLA Karlsruhe, 67/950 Bl. 22r.-v. St. 16. - Überschrift: Als die von Achen myme herren dem konige wieder geantwert hant.

D: RTA 4 S. 238f. Nr. 204. - Martène/Durand, Veterum scriptorum collectio 4 Sp. 29f. Nr. 16 (moderne latein. Übersetzung).

R: Reg. Pfgff. 2 Nr. 318.

Anmerkungen

  1. 1Vgl. den Brief des Kg. von 1400 Dez. 5 (Nr. 10 samt den Anm.)
  2. 2Kg. Ruprecht hatte bereits mit Köln Verhandlungen wegen der Krönung aufgenommen (vgl. RTA 4 S. 238 Nr. 203). - Die Ungnade des neuen Kg. traf Aachen bereits zu Beginn des folgenden Jahres (vgl. unten Nr. 17, 33ff.)
  3. 3Der Brief ist eine Antwort auf den des Kg. (vgl. Nr. 10), gehört also zu 1400.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 15 n. 14, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/d670327e-bf18-453d-9cbd-3e9999f9bddf
(Abgerufen am 19.04.2024).

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