Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Wenzel - RIplus URH 13 n. 5

1393 Januar 12, Bettlern / Žebrák

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Kg. Wenzel bekundet: Bürgermeister, Rat und Bürgergemeinde der Stadt Konstanz haben sich mit ihm geeinigt wegen aller Streitsachen, die sich bis zu diesem Tag zwischen ihm und ihnen um der bei ihnen ansässigen Juden willen ereignet haben, es betreffe Ladung, Anleite oder Acht¹ (umb alle sachen die sich zwischen uns und in [...] verlouffen haben es sey von ladung anleitten oder echte mit uns von der Juden wegen [...] voreynet haben). Sie haben seine Gnade um eine festgelegte Summe Geldes wiedererlangt (und darumb an unsere gnade komen sein dorein wir sie ouch genomen haben umb eine genante summe gelts). [Es folgt, daß er die Schuldner der Juden ledig spricht, gleich welchen Standes sie sind, daß die jetzigen und zukünftigen Juden der Stadt zu schützen sind, die Konstanzer die folgenden 12 Jahre die Hälfte der Judensteuern einbehalten dürfen, nicht jedoch den Judenpfennig, den er ganz beansprucht.]

Originaldatierung:

Geben zum Betler, 1393, des Suntags nach dem oberisten tage, r.B. 30, r.R. 17.

Kanzleivermerke:

a.r. des Bořivoj von Svinaře / Franziskus, Domherr von Olmütz.

Überlieferung/Literatur

Ü: A GLA Karlsruhe, D 431. – Perg.; – MS mit rotem RS an Perg.str. anh.; – restauriert. – verso: R. Wenzel von Olmütz.

D: Codex juris municipalis, Bd. 1 S. 644 Nr. 59.

R: Repertorium schweizergesch. Quellen im Generallandesarchiv Karlsruhe 1, Nr. 256.

Anmerkungen

1. ¹Eine diesbezügliche Urk. ist nicht auf uns gekommen. Das Achtverfahren war ein nicht ganz ungewöhnliches Mittel in dem Zwist mit den Städten um die Judenschuldtilgung (vgl. Eberhard Holtz, Reichsstädte und Zentralgewalt unter König Wenzel 1376-1400. Warendorf 1993. (Studien zu den Luxemburgern und ihrer Zeit Bd. 4), S. 147. – Vgl. unten Nr. 71). – Ebenfalls am 12. Jan. bestätigte Wenzel Konstanz ein Privileg Karls IV. betr. Gerichtsstand und Ächterhausung (vgl. Folgeregest).