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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Folgt auf Bischof Gebehard.

Überlieferung/Literatur

Annales Augustani zu 1002 (11. Jh.) MG SS 3, 124; Bischofslisten MG SS 13, 280, 335; 14, 558; 15 II, 1308.

Kommentar

Namensformen: Sigefridus, Sigifridus, Sifridus, Suithgerus. - Das Jahr von Siegfrieds Regierungsantritt ist entgegen den Annales Augustani zu 1000 erschlossen. Aus den bei Nr. 209 angeführten Gründen ist es berechtigt, die Augsburger Annalen richtigzustellen. - In Ottos III. Gefolge tritt in den Jahren 997-999 ein Kaplan namens Siggo auf (Simon, Stand und Herkunft 46; Uhlirz, Jb. Ottos III. 244 Anm. 65, 254, 309 Anm. 105; MG DD 2, 678 ff Nr. 261; RI 2, 666 f Nr. 1244; MG DD 2, 762 Nr. 334; RI 2 Nr. 1331; Schretter, Intervention 44; Uhlirz, Gefolge Ottos III. 29). DO III. Nr. 334 enthält die Schenkung von Besitz in Popponlurun und Brunnun [Poppenlauer und Brünn, Lkr. Bad Kissingen] an den Kaplan Siggo (s. auch RI 2, 734 Nr. 1331; Oediger 1, 174 Nr. 581); überliefert ist das Diplom in Brixen (heute HStA München). Resch, Annales Sabionensis ecclesiae 3, 643 vermutet wahrscheinlich mit Recht, daß Siggo mit dem Brixener Domkapitel in Verbindung stand. Es ist nicht sehr wahrscheinlich, daß er mit dem Augsburger Bischof Siegfried identisch ist. Völlig ungesichert ist die Vermutung von Görlitz 117 Nr. 22, der in DO III. Nr. 334 genannte Kaplan Siggo sei in Italien gestorben. Er leitet dies aus Bruno von Querfurt, Vita quinque fratrum cap. 7 ab (MG SS 15 II, 722). - Bestimmtes über Siegfrieds Herkunft und seine Tätigkeit vor der Erhebung zum Bischof von Augsburg wissen wir nicht. Ansprechend ist die schon von Hirsch, Jb. Heinrichs II. 1, 195 angenommene Vermutung, er sei mit Herzog Heinrichs IV. von Baiern Hilfe auf den Augsburger Bischofsstuhl gekommen. Siegfrieds Stellungsnahme bei Heinrichs Königswahl spricht dafür (s. Nr. 213).

In den Quellen des 15. und 16. Jh. (Chronik von der Gründung der Stadt Augsburg bis 1469 [Städtechroniken 4, 298], Chronik des Clemens Sender [Städtechroniken 23, 15], Senders Bischofskatalog [Hs. Wolfenbüttel 35, Aug. 12] und cgm 1714) sind einige auf Bischof Siegfried II. (1077-1096) bezügliche Nachrichten auf Siegfried I. bezogen.

Den Typ der unter Bischof Siegfried in Augsburg geprägten Münzen beschreibt Steinhilber 97 Nr. 10, Abb. Tafel I Nr. 10. Vgl. auch Dannenberg, Text 384, Tafel 45 Nr. 1024.

Über Siegfried vgl. allgemein Zoepfl, Bisch. 82; Braun, Gesch. 1, 334-341.

Nachrichten über Dignitäre des Domkapitels während der Regierungszeit Bischof Siegfrieds sind nicht überliefert.

 

Nachtrag:

 

Über Siegfrieds Beziehungen zur königlichen Kapelle vgl. Fleckenstein 2, 115. - Zu den Münzen aus der Zeit Bischof Siegfrieds I. vgl. Hahn 102, 118, 150 f.

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 119.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 208, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/d5685c65-8be5-4469-b25f-6225e5626f52
(Abgerufen am 29.03.2024).

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