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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,2

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Papst Nikolaus (I.) übersendet auf Befehl (iubens) des Kaisers Ludwig (II.) diesem ins Beneventanische (in partibus Beneuentanis) durch (Bischof) Arsenius (von Orte) Teile der ihm vom Bulgarenkönig (Boris-Michael) geschenkten (n. 804) arma und Gaben, läßt sich jedoch bezüglicher einiger Dinge entschuldigen (et de quibusdam excusationem mandauit).

Überlieferung/Literatur

Erw.: Ann. Bertiniani a. 866 (Grat 134).

Reg.: Böhmer-Mühlbacher2 n. 1235g; Böhmer-Zielinski n. 267.

Lit.: Dümmler, Ostfränk. Reich II 189; Haller, Nikolaus 81 Anm. 218; Dvornik, Photian Schism 114f.; Hees, Kaiser Ludwig 91.

Kommentar

Von der Forderung des Kaisers, der Nikolaus I. wenigstens teilweise entsprach, berichten nur die Ann. Bertiniani. Haller will excusatio mit „höfliche Weigerung" übersetzen. Das etwas ungewöhnliche Verlangen Ludwigs interpretieren Haller und Dvornik vor dem Hintergrund der Rivalität zwischen Rom und Byzanz um Bulgarien. Demnach habe sich Ludwig schon als kaiserlicher Herrscher auch über Bulgarien gesehen. Allerdings ist zusätzlich zu dieser eher monokausalen Erklärung ebenso der Zustand der Beziehungen zwischen Nikolaus I. und Ludwig II. zu berücksichtigen. Die vorgeschlagene zeitliche Einordnung ergibt sich aus der Ankunft der Geschenke in Rom (n. 804).

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,2 n. 805, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/d478a50b-e23d-41f1-91f5-e6736c4a1571
(Abgerufen am 20.04.2024).