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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,2

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Papst Nikolaus (I.) empfängt die byzantinischen Gesandten im Beisein des Subdiakons Marinus in der Kirche S. Maria Maggiore, darunter Arsaber sowie die (abgesetzten) Bischöfe Zacharias (von Taormina) und Theophilus (von Amorion), die ihren libellus satisfactionis vorlegen und einen Eid leisten, von Nikolaus aber nicht in die bischöfliche Gemeinschaft aufgenommen werden.

Überlieferung/Literatur

Erw.: n. 823; Konzilsakten Konstantinopel 869, actio quarta (Mansi, Coll. XVI 58).

Reg.: –.

Lit.: Hergenröther, Photius I 414; Perels, Nikolaus 32; Dvornik, Photian Schism 72-74; Stiernon, Konstantinopel 39.

Kommentar

Vom Empfang der byzantinischen Gesandtschaft wird vor allem in den Konzilsakten von 869 berichtet, der oben angegebene Brief Nikolaus’ I. vom 13. November 866 deutet an, daß der Papst schon vor Ankunft der Legaten bestätigte Nachrichten über die Vorgänge in Konstantinopel besaß. Jedoch ging es in der vierten actio des Konzils von 869 nach den überlieferten Akten um die beiden Bischöfe Theophilus und Zacharias, die behaupteten, sie seien in Rom als Bischöfe betrachtet worden. Dem widersprach jedoch Marinus und brachte vor den Konzilsvätern die oben im Regest zusammengefaßte Gegenposition vor, die vielleicht indirekt durch die Unterscheidung der verschiedenen Bischöfe im Lib. pont. (vgl. oben bei n. 509) gestützt wird. Zur Erklärung dieser Widersprüche vgl. auch Dvornik (mit Berücksichtigung der Darstellung im Synodicon vetus). Der Subdiakon Marinus weilte nicht nur 869 als Diakon und Legat Hadrians II. in Konstantinopel, sondern bestieg 882 die Cathedra Petri. Zu den Vorgängen 869 in Konstantinopel vgl. Herbers, Rom und Byzanz im Konflikt 55-69. Zur Reaktion des Papstes vgl. die päpstlichen Schreiben vom 25. September 860 (n. 525 und n. 526), woraus sich zugleich die Datierung von Ankunft und Aufbruch (vgl. n. 509) der Gesandten ergibt.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,2 n. 516, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/d0640929-7cad-47bc-8c7e-4f51b171c9f6
(Abgerufen am 19.04.2024).