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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,3

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Papst Johannes (VIII.) kündigt dem Grafen Suppo (II.) (dilectissimo filio Supponi glorioso comiti) seine Rückkehr aus dem Frankenreich an, fordert ihn auf (mandamus), ihm zum Mont Cenis entgegenzukommen (ad montem Cinisem obvii quantocius veniatis) und diese Bitte auch an Kaiserin Angilberga, Erzbischof Anspert von Mailand, Erzbischof Wibod von Parma und andere (pręcamini dilectam filiam nostram Angilbergam imperatricem atque Anspertum archiepiscopum Mediolanensem Uuibbodumque Parmensem archiepiscopum aliosque fideles atque amicos) weiterzuleiten.

Originaldatierung:
Data ut supra.
Incipit:
Quia nos, in quibus Deo ...

Überlieferung/Literatur

Orig.: –.

Kop.: 11. Jh., Rom Arch. Vat.: Reg. Vat. I fol. 54v; 16. Jh., Rom Arch. Vat.: Arm. XXXI, t. 1 fol. 98v.

Erw.: n. 455.

Drucke: Carafa, Epist. III 514; Conc. coll. reg. XXIV 354; Labbe-Cossart, Conc. IX 218; Mansi, Coll. XVII 223; Migne, PL CXXVI 806; MG Epist. VII 106f. n. 116.

Reg.: J 2414; JE 3201; IP VI/1 5 n. 11 und 41 n. 65; IP VI/2 87 n. 2.

Lit.: Dümmler, Ostfränk. Reich III2 90; Hartmann, Gesch. Italiens III,2 61f.; Pochettino, L'imperatrice Angelberga 121; Odegaard, Engelberge 92; Hlawitschka, Franken 270; Riesenberger, Prosopographie der päpstlichen Legaten 236; Gorla, L'arcivescovo Ansperto 62f., 71f.; Arnold, Johannes 65, 187f., 202.

Kommentar

Der Brief ist nur in den genannten Registerabschriften überliefert, vgl. zu diesen Caspar, Register Johanns 85-99 und Lohrmann, Register Johannes 5-156. Zum Aufenthalt des Papstes im Westfrankenreich vgl. n. 443. Graf Suppo II. war wohl ein Bruder der Kaiserin Angilberga, vgl. Hlawitschka 269, und ist wahrscheinlich nicht identisch mit dem in n. 66 erwähnten Suppo. Obwohl er zum oberitalischen Adel gehörte, der 876 in Pavia an der Wahl Karls des Kahlen beteiligt war, schloß er sich 877 König Karlmann an und reiste in päpstlichem Auftrag 878 zum König, vgl. n. 397. Wie aus n. 455 hervorgeht, blieb die vom Papst erwünschte Gesandtschaft am Mont Cenis aus, vgl. dazu auch Dümmler und Hartmann. Die von Johannes VIII. erbetene Weiterleitung der Bitte an Angilberga, Anspert und Wibod sollte wohl mündlich erfolgen, jedenfalls ist hier nicht von A-pari-Briefen (vgl. dazu allgemein Caspar, Register Johanns 103f. und Lohrmann, Register Johannes 172) auszugehen, so daß eigene Regesten nicht zu rechtfertigen sind. Der Papst dürfte Ende September oder Anfang Oktober Troyes verlassen haben und kurz vor oder bereits nach seinem Aufbruch den vorliegenden Brief verschickt haben. Im Schreiben heißt es nämlich, Suppo solle ihm unverzüglich zum Mont Cenis entgegenreisen. Den Alpenpaß dürfte Johannes spätestens Mitte November 878 überquert haben, da er bereits am 24. November Turin (n. 451) erreichte. Zur Registerführung und den Schwierigkeiten der Datierung in diesem Zeitraum vgl. Lohrmann, Register Johannes 180f. Zur mit dem Data ut supra verbundenen Problematik vgl. Caspar, Register Johanns 127-132 und Lohrmann 178f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,3 n. 442, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/cd395719-7e33-45d3-858c-0dd1dfbdfb77
(Abgerufen am 19.04.2024).