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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,2

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König Heinrich befiehlt – da er seinen Fürsten, den Eichstätter Bischof Philipp [von Rathsamhausen] für bestimmte Angelegenheiten von König und Reich (imperii negociis) nach Italien geschickt hat und er der Eichstätter Kirche damit eher nützen denn schaden will –, daß aus Philipps Schulden bei jedweden Juden im Reich (in imperio constitutis) vom letzten Osterfest (19. April 1310) bis zu seiner Rückkehr nach Eichstätt keinerlei Zinsen oder Schäden erwachsen sollen, und befreit den Bischof, seine Kirche und seine Bürgen mit königlicher Autorität von alledem gemäß dieser Urkunde. – Nos Heinricus [...]. Ad universorum noticiam volumus pervenire.

Originaldatierung:
datum Turegi, kalen. Maii

Überlieferung/Literatur

*Abschrift im Eichstätter Kopialbuch des 14. Jh., Nürnberg, StaatsA, Hochstift Eichstätt Literalien Nr. 14, fol. 26r (alt) / 34r (neu) mit Rubrum Rex Heinricus remittit et absolvit ecclesiam a dampnis quibuslibet et usuris.

Druck: Schwalm, MGH Const. 4, S. 305f. Nr. 357.

Regest: Heidingsfelder, Regesten Eichstätt, Nr. 1456.

Kommentar

Quasi-privaturkundlicher Eingang mit Nos Heinricus. – Unter dem 14. Mai 1310 schenkte König Heinrich dem Bischof zur Bestreitung von Unkosten für seine Gesandtschaft eine Schuld von 800 Pfund Hellern, die dieser bei dem Juden Michael von Memmingen und dessen Erben hatte; unten Nr. 438. Zur Person Bischof Philipps Barth, Philipp von Rathsamhausen (...1975) sowie Helmut Flachenecker in: Gatz/Brodkorb, Bischöfe 1198–1448 (2001) S. 167–169 mit weiterführendem Schrifttum. – Gleichzeitig mit der Gesandtschaft des Eichstätter Bischofs, die nach Tuszien führte und der unter anderem auch der Basler Bischof Gerhard von Wippingen angehörte, schickte Heinrich eine zweite Delegation in die Lombardei, die von dem Konstanzer Bischof Gerhard von Bevar (Belvoir) und dem Churer Bischof Siegfried von Gelnhausen geleitet wurde; Sommerfeldt, Romfahrt Kaiser Heinrichs VII. (1888) S. 5. – Eine dritte Gesandtschaft wäre damals unterwegs gewesen oder zusammengestellt worden, träfe die Datierung einer königlichen Informationsabordnung nach Böhmen ins Frühjahr 1310 zu, die Franke, Kaiser Heinrich VII. (1992) S. 205 im Anschluß an Heidemann, Peter von Aspelt (1875) S. 142f., aber gegen den Editor Fedor Schneider 2 (1910) S. 13 und S. 37 auf der Grundlage von Iohannis Victoriensis Liber certarum historiarum A IV 5 bzw. BDA2 IV 2 vertritt; nach oben Nr. 252 vom 13. und 14. August 1309 S. 265 gehört diese Erkundung jedoch schon in den Sommer 1309, und zwar bald nach dem 14. August.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,2 n. 421, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/c919ebf8-85b6-4349-b5ae-28ade6230fda
(Abgerufen am 28.03.2024).